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617 Millionen Euro Verlust in sechs Monaten

2. September 2016

Wie am Fließband Start-ups gründen, an die Börse bringen oder verkaufen - das ist das Geschäftsmodell von Rocket Internet. Trotz bekannter Namen wie Zalando oder Delivery Hero leuchtet die Bilanz bislang jedoch tief rot.

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Gründer und Unternehmenschef von Rocket Internet Oliver Samwer Foto: Boris Roessler/dpa
Gründer und Unternehmenschef Oliver SamwerBild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

Die Berliner Start-up-Fabrik Rocket Internet hat im ersten Halbjahr deutlich mehr als eine halbe Milliarde Euro verloren. Wertberichtigungen vor allem auf die Modebeteiligung Global Fashion Group drückten die Zahlen tief ins Minus. Unter dem Strich steht ein Verlust von 617 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit.

Allein mit 383 Millionen Euro schlugen die Wertminderungen auf die Global Fashion Group ins Kontor. Woher die übrigen Verluste stammen, wollen Kimpel und Konzernchef Oliver Samwer am 22. September bei der Vorlage der kompletten Halbjahresbilanz erklären. "Es ist wichtig zu verstehen, dass der Verlust im wesentlichen auf Sondereffekte zurückgeht", sagte Finanzchef Peter Kimpel in einer Telefonkonferenz.

Samwer: Profitabel bis Ende 2017

Rocket-Chef Oliver Samwer bekräftigte auch nach dem Halbjahresverlust das Ziel, bis Ende 2017 drei Beteiligungen operativ - also vor Steuern und Zinsen - profitabel zu machen. Bisher schreiben sie allesamt rote Zahlen. Samwer betont, im Online-Handel seien Anfangsjahre mit hohen Investitionen und Verlusten nötig.

An der Börse beruhigte diese Erklärung kaum: Zum Handelsstart brach der Kurs der Aktie zeitweise um mehr als 11 Prozent ein.

Rockets Geschäft - das Gründen von Startups nach dem Fließbandprinzip - verschlingt viel Geld. Anleger waren zuletzt verunsichert, ob es dem Konzern gelingen wird, dies über Verkäufe und Börsengänge jemals wieder einzuspielen.

Rocket Internet hält Beteiligungen an Online-Firmen, mit dem Fokus auf Online-Handel sowie Essenszustellung. Das Unternehmen ist unter anderem an dem Kochbox-Anbieter HelloFresh, dem Essenslieferdienst Delivery Hero und dem Möbelhändler Westwing und Home24 beteiligt.

hmf/zdh (dpa, rtr)