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China fährt Handel mit Nordkorea herunter

24. Oktober 2017

Der Handel mit Energie und anderen Rohstoffen zwischen China und Nordkorea ist im September stark geschrumpft. Nach den jüngsten UN-Sanktionen wird der letzte Verbündete Nordkoreas damit seiner Schlüsselrolle gerecht.

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Nordkorea Handel mit China
In der nordkoreanischen Sonderwirtschaftszone Rason wartet Kohle auf den Export nach ChinaBild: picture-alliance/AP Photo/E. Talmadge

Nach aktuellen Angaben der chinesischen Zollverwaltung importierte China im September 511.619 Tonnen Kohle aus dem kommunistisch regierten Nachbarland, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet. Das ist ein Rückgang von 71,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Noch stärker brachen die Importe von nordkoreanischem Eisenerz ein. Diese fielen um 97,5 Prozent. Die chinesischen Einfuhren von Bleikonzentrat und Eisen lagen um 84 Prozent niedriger als im September 2016. Die Ausfuhr von Benzin aus China nach Nordkorea kam nahezu zum Erliegen. Im September wurden noch 90 Tonnen ausgeführt, das sind 99,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Diesel-Exporte sanken um 91,8 Prozent auf 16 Tonnen.

Nach einer Serie von Raketen- und Atomtests Nordkoreas hatten die Vereinten Nationen zuletzt die Strafmaßnahmen gegen das abgeschottete Nordkorea weiter verschärft. China ist der einzige verbliebene Alliierte Nordkoreas und spielt deshalb eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Strafmaßnahmen. Mit seiner Zustimmung für die scharfen Sanktionen des UN-Sicherheitsrates gegen Nordkorea als Reaktion auf dessen Atom- und Raketentests hatte sich China den Zorn Nordkoreas zugezogen. Das Verhältnis der beiden Nachbarn ist inzwischen auf einen historischen Tiefpunkt gefallen.

Trump macht Druck

US-Präsident Donald Trump hat China wiederholt vorgeworfen, sich nicht an Zusagen zu halten und die Führung in Pjöngjang nicht genug unter Druck zu setzen. Bei seinem anstehenden China-Besuch will Trump nun seinen Kollegen Xi Jinping auffordern, im Atomstreit mit Nordkorea mehr Druck auf die Führung in Pjöngjang auszuüben. Dazu gehörten die vollständige Umsetzung der UN-Sanktionen sowie zusätzliche bilaterale Schritte, sagte ein Vertreter des US-Präsidialamts am Montag. Sollten die Bemühungen um eine Umkehr beim Atom- und Raketenprogramm Nordkoreas scheitern, würde dies zu einer "viel dunkleren Epoche" führen. Trump sei an einer friedlichen Lösung des Nordkorea-Konflikts interessiert.

Der Präsident werde auch Handelsfragen ansprechen, sagte der Vertreter weiter. So werde er die chinesische Seite auffordern, unfaire Handelspraktiken einzustellen. Trump besucht vom 3. bis 14. November zahlreiche asiatische Länder. Neben China sind dies etwa Japan, Südkorea und die Philippinen.

kle/qu (rtr, dpa)