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Rotes Kreuz liefert Hilfsgüter nach Homs und Idlib

28. Februar 2012

In Syrien haben Helfer des Roten Kreuzes Lebensmittel und andere Güter in die seit Wochen umkämpften Städte Homs und Idlib gebracht. Aber noch kann die Hilfe nicht bei den notleidenden Menschen ankommen.

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In this undated citizen journalism image provided by the Local Coordination Committees in Syria and accessed on Wednesday, Feb. 8, 2012, a man weeps as he sits next to a man who was purportedly killed in shelling by Syrian government forces, Homs, Syria. (Foto:Local Coordination Committees in Syria/AP/dapd) THE ASSOCIATED PRESS IS UNABLE TO INDEPENDENTLY VERIFY THE AUTHENTICITY, CONTENT, LOCATION OR DATE OF THIS HANDOUT PHOTO
Syrien Opfer in HomsBild: AP

Bei einer Krisensitzung des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen forderte UN-Kommissarin Navi Pillay erneut einen "sofortigen Waffenstillstand". Die blutigen Auseinandersetzungen müssten umgehend beendet werden, um Hilfslieferungen und die Versorgung von Verletzten zu ermöglichen, forderte sie bei der Konferenz in Genf.

Ihrem Büro lägen Berichte über eine "massive Welle von Festnahmen" vor, und zahlreiche Zivilisten seien von der Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten abgeschnitten, erläuterte sie. Hunderte Menschen seien seit Beginn der jüngsten Offensive Anfang Februar getötet worden.

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Helfer durch Kämpfe gefährdet

Vor diesem Hintergrund mutet es wie ein Tropfen auf einem heißen Stein an, dass das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) jetzt erste Lebensmittel und andere Hilfsgüter in die belagerte Städte Homs und Idlib bringen konnte. Verteilt wurden die Nahrungsmittelrationen, Decken und Hygieneartikel aber noch nicht, denn die Sicherheitslage ist für die Helfer zu gefährlich.

Die syrischen Behörden und die verschiedenen Oppositionsgruppen sollten sich daher auf eine tägliche Feuerpause zur Versorgung Notleidender verständigten, forderte das IKRK. Das Rote Kreuz ist die einzige internationale Hilfsorganisation, die Mitarbeiter in dem arabischen Land hat.

Syriens Botschafter brüskiert Menschenrechtsrat

Aus Protest gegen die Rolle des Auslands in dem Konflikt verließ der UN-Botschafter des Landes in Genf die Debatte des Menschenrechtsrates. Die Staaten müssten aufhören, religiöse Konflikte in seinem Land anzustacheln und Waffen an die Opposition zu liefern, rief Botschafter Faisal Chabbas Hamui, bevor er aus dem Saal stürmte.

Die von einigen Ländern verhängten Sanktionen seien der Grund dafür, dass Medikamente und Brennstoffe fehlten, kritisierte er. Eine Retourkutsche für die am Vortag von der Europäischen Union verschärften Strafmaßnahmen, nach denen ab sofort Frachtflüge syrischer Fluggesellschaften nach und von Europa untersagt sind. Zudem wurde das Vermögen der syrischen Nationalbank eingefroren und der Handel mit Gold und anderen Edelmetallen sowie Diamanten verboten.

Bei den Kämpfen wurden auch an diesem Dienstag wieder zahlreiche Menschen getötet. Aktivisten sprachen von mehr als 40 Toten. Wegen der Medienblockade durch das Regime lassen sich die Angaben indes nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

uh/SC (dapd,afp,rtr)