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Politik

Russen warnen USA vor "einseitigen Aktionen"

19. Juni 2017

Erstmals im syrischen Bürgerkrieg haben die USA einen Kampfjet des Assad-Regimes abgeschossen. Dessen wichtigste Verbündete in Moskau heben den Zeigefinger. Eskaliert der Stellvertreterkrieg in Nahost?

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USA Syrien F/A-18E Super Hornet in Aktion
Ein US-Jet des Typs F/A-18 E (Archivbild) griff die syrische Maschine anBild: Getty Images/U.S. Navy/Christopher Gaines

Russlands Außenminister Sergej Lawrow richtete eine Warnung in Richtung Washington: Die USA sollten von "einseitigen Aktionen" absehen. Aus Lawrows Haus kam noch eine schärfere Stellungnahme. Moskau betrachte den Abschuss als "Akt der Aggression" und als "Unterstützung von Terroristen", sagte Sergej Rjabkow, einer der zehn stellvertretenden russischen Außenminister. Das russische Militär kündigte an, ab sofort Flugzeuge und Drohnen der US-Koalition als potenzielle Ziele ins Visier zu nehmen.

Zuvor hatten die USA bei den Kämpfen um Rakka ein Flugzeug der Luftwaffe von Präsident Baschaar al-Assad abgeschossen - zum ersten Mal überhaupt seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs. Rakka ist die Hochburg der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Der Jet habe Rebellen der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) bombardiert, die von den USA unterstützt würden, erklärte das US-Oberkommando zur Begründeung. Vor der Aktion habe man Syrien vergeblich aufgefordert, die Angriffe auf Rebellenstellungen zu stoppen.

"Wir werden auch künftig nicht zögern"

Das US-Militär erklärte weiter, das von ihm geführte Bündnis strebe "keine Kämpfe gegen das syrische Regime oder mit ihm verbündete russische und regimetreue Kräfte an". Es werde allerdings auch künftig nicht zögern, einzugreifen, sobald Mitglieder der US-Militärkoalition oder deren Verbündete bedroht würden.

Die syrische Armee bestritt ihrerseits, mit den USA verbündete Aufständische attackiert zu haben. Vielmehr habe der hernach abgeschossene Kampfjet Stellungen der IS-Miliz attackiert.

Der IS steht in seinem Kerngebiet in Syrien ebenso wie im benachbarten Irak stark unter Druck. Parallel zu der von der US-Koalition unterstützten Offensive des kurdischen Bündnisses auf Rakka läuft inzwischen auch die entscheidende Phase der Schlacht um die nordirakische IS-Hochburg Mossul.

jj/stu (dpa, afp, rtr)