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Russische Demonstranten wieder frei

6. März 2012

Am Dienstagmorgen hat die russische Polizei 250 Regierungsgegner freigelassen. Sie waren am Abend zuvor nach Protesten am Moskauer Puschkinplatz festgenommen worden.

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Soldaten vor Demonstranten (Foto: dw)
Bild: DW

Unter den Befreiten waren die Oppositionsführer Aleksej Nawalny, Ilja Jashin und Sergej Udalow. Sie hatten mehrere tausend Menschen angeführt, die den Puschkinplatz im Zentrum Moskaus besetzt hielten. Die Mehrheit der 25.000 Demonstranten hatten den Platz vorher freiwillig geräumt.

Insgesamt waren am Montag in Moskau und St. Petersburg 620 Personen festgenommen worden, die gegen den mutmaßlichen Betrug bei den Präsidentschaftswahlen am Sonntag zugunsten Wladimir Putins protestiert hatten.

Alexej Nawalny (Foto: dapd)
Blogger Alexej Nawalny war eine Nacht in Polizei-Gewahrsam.Bild: dapd

Ein Sprecher Putins verteidigte die Festnahmen. Der amtlichen russischen Nachrichtenagentur RIA sagte Dmitri Peskow, die Aktion der Opposition habe aus zwei Teilen bestanden - einem legalen und einem illegalen. "In beiden Teilen zeigte die Polizei ein hohes Maß an Professionalität, Gesetzestreue und Effektivität".

Reaktionen aus dem Ausland

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Marieluise Beck, die als Wahlbeobachterin für den Europarat in Moskau war, sprach von einer Jagd auf die Demonstranten. Sie sagte im Interview des Radiosenders rbb, 450.000 Polizisten seien nach Moskau geschafft worden und hätten die friedlich Protestierenden nach dem offiziellen Ende der Demonstration verfolgt. Die bunt gemischte Oppositionsbewegung brauche nun Zeit, um sich neu zusammeln und sich konkrete Ziele zu setzen. Dem künftigen Präsidenten Putin warf Beck eine "gelenkte Wahl" vor.

Umstrittene Wahl: Massenproteste gegen Putin

Allen "Unterschieden und Problemfeldern" zum Trotz will der britische Premierminister David Cameron die Beziehungen zu Russland verstärken. Er habe den einstigen und neuen Präsidenten Wladimir Putin am Montagabend nach der Wahl angerufen und eine engere Zusammenarbeit verabredet, hieß es vom Londoner Regierungssitz Downing Street.

rv/fab (dapd,dpa)