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Russische Sanktionen auch im Fußball

Calle Kops (sid, dpa)30. November 2015

Der Türkei-Russland-Konflikt hat nun auch Folgen für den Fußball: Sportminister Witali Mutko habe russischen Vereinen vorläufig die Verpflichtung türkischer Spieler verboten, heißt es in russischen Medien.

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Der russische Sportminister Witali Mutko spricht während einer FIFA-Pressekonferenz im Konstantinpalast in St. Petersburg (Foto: picture-alliance/dpa/M. Brandt)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Brandt

Der politische Konflikt zwischen Russland und der Türkei hat auch schwere Auswirkungen auf den Fußball. Nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets in der vergangenen Woche durch die türkische Luftwaffe im syrischen Grenzgebiet dürfen russische Klubs in der kommenden Winterpause keine türkischen Spieler verpflichten. Dies teilte der russische Sportminister Witali Mutko mit.

"Wenn irgendjemand (einen türkischen Spieler, Anm.d.R.) im kommenden Transferfenster unter Vertrag nehmen möchte, wird es solch eine Möglichkeit nicht geben", sagte Mutko, der zudem Präsident des russischen Fußball-Verbandes RFU ist, in einem Interview der Moskauer Zeitung "Sport Express" am Montag. Auf die Rückfrage, ob das Sportministerium russischen Vereinen tatsächlich verbietet, Türken zu verpflichten, antwortete Mutko: "Natürlich, absolut".

Weiterarbeiten erlaubt

Mutko sagte jedoch, dass das Verbot keine Spieler betreffe, die bereits in Russland aktiv sind, wie beispielsweise Rubin Kasans Mittelfeldakteur Gökdeniz Karadeniz, der seit 2008 in Russland spielt. "Jeder, der einen bestehenden Vertrag hat, darf weiterarbeiten", sagte Mutko. Auch türkische Firmen, die an dem Bau der Stadien für die WM 2018 in Russland beteiligt sind, seien von dem Befehl ausgeschlossen.

Grundlage seien die am Wochenende von Präsident Wladimir Putin gegen die Führung in Ankara erlassenen Sanktionen. Auf Druck des Kremls hätten mehrere Fußballvereine ihr geplantes Wintertrainingslager in der Türkei abgesagt, berichteten russische Medien. Darunter etwa Lokomotive Moskau, Rekordmeister Spartak Moskau, Kuban Krasnodar und auch der FK Rostow. Als Alternative sei Israel im Gespräch.

Zudem hätten russische Klubs ihre Teilnahme an einem Turnier in der Türkei gestrichen, hieß es. Auch der zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasieger Jewgeni Pluschenko sagte ein Trainingslager in der Türkei ab. Der dreimalige Weltmeister fahre nun wohl in die USA, sagte ein Sprecher des 33-Jährigen.