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Politik

Sicherheits-Hotline für Syrien gekappt

19. Juni 2017

Nach dem Abschuss eines syrischen Kampfjets durch ein US-Flugzeug geht Russland verstärkt auf Konfrontation. Eine Vereinbarung mit den USA zur Vermeidung von Zwischenfällen über Syrien wurde von Moskau ausgesetzt.

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Syrien Latakia Russischer Kampfjet Sukhoi Su-34
Die russische Luftwaffe beteiligt sich auch am Kampf gegen Aufständische in SyrienBild: picture-alliance/dpa/ V. Savitsky

Das russische Verteidigungsministerium warf den USA vor, Moskau nicht vorab über den Luftangriff vom Sonntag informiert zu haben. Daher "beende" man ab sofort die Sicherheits-Zusammenarbeit. Der Kommunikationskanal zwischen dem russischen und dem amerikanischen Militär war eingerichtet worden, um Zusammenstöße im syrischen Luftraum zu verhindern.

USA arbeiten an der Wiederherstellung

Stattdessen will das russische Militär nun Flugzeuge und Drohnen der US-geführten Koalition als potenzielle Ziele ins Visier nehmen, wenn sie westlich des Flusses Euphrat fliegen. Der Generalstabschef der US-Armee, Joe Dunford, kündigte in Washington an, man arbeite daran, dass die Sicherheitsvereinbarung für den syrischen Luftraum möglichst bald wieder in Kraft tritt.

Dieser Kommunikationskanal habe "in den vergangenen acht Monaten sehr gut funktioniert", sagte der US-General. Deshalb werde auf diplomatischer und militärischer Ebene darauf hingewirkt, diesen Kanal wieder zu eröffnen. 

Erste Drohung bereits im April ausgesprochen

Bereits im April hatte Russland, das in dem Bürgerkrieg die Führung von Präsident Baschar al-Assad in Damaskus unterstützt, damit gedroht, die Sicherheits-Vereinbarung mit den USA auszusetzen. Damals reagierte der Kreml auf einen US-Raketenangriff auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt.

Die US-Luftwaffe hatte den syrischen Jagdbomber vom Typ Suchoi Su-22 bei Kämpfen um Al-Rakka abgeschossen, der Hochburg der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Nordsyrien. Das Flugzeug hatte zuvor Bomben in der Nähe von Einheiten der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) abgeworfen, wie das US-Militär mitteilte. Das aus kurdischen und arabischen Einheiten bestehende und von den USA unterstützte SDF-Bündnis kämpft in der Region gegen den IS.

uh/ww (dpa, afp)