1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Russland und der Iran stärken sich den Rücken

1. November 2017

Das gilt laut den Präsidenten Putin und Rohani sowohl für den Syrien-Konflikt als auch für das internationale Atomabkommen mit Teheran. Ein anderer - ferner - Staatschef ist zweifellos Adressat der deutlichen Botschaft.

https://p.dw.com/p/2ms3s
Die Präsidenten Russlands und des Iran, Wladimir Putin und Hassan Rohani, in Teheran (Foto: picture-alliance/dpa/TASS/M. Metze)
Bild: picture-alliance/dpa/TASS/M. Metze

"Für uns ist Russland ein strategischer Partner, der im Syrien-Konflikt sowie im Atomdeal eine entscheidende Rolle gespielt hat und dies auch weiterhin tun sollte", sagte der iranische Präsident Hassan Rohani bei einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Teheran. Rohani lobte die konstruktive Rolle Russlands im Syrien-Konflikt. Die Zusammenarbeit der beiden Länder habe einen wesentlichen Anteil an den Niederlagen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Außerdem hätten Teheran und Moskau mit den Verhandlungen in der kasachischen Hauptstadt Astana den Weg für eine diplomatische Lösung in Syrien ermöglicht. "Nur muss die Zusammenarbeit im Kampf gegen den IS auch in der Endphase genauso konsequent weitergeführt werden", sagte Rohani weiter.

"Dank unserer gemeinsamen Bemühungen"

Auch Putin sprach von einer konstruktiven Zusammenarbeit. "Dank unserer gemeinsamen Bemühungen sowie des Engagements der Türkei entwickeln sich die Lage im Kampf gegen den Terrorismus in Syrien sowie der Verhandlungsprozess in Astana gut", sagte der russische Präsident. Er betonte, keine Konfliktpartei könne alleine eine Lösung erreichen.

Das Wiener Atomabkommen von 2015 bezeichnete Rohani als einen international anerkannten Vertrag, der für den Frieden in der Region und der Welt nützlich sei. Daher sollte die Weltgemeinschaft der Regierung in den USA nicht erlauben, den Deal zu sabotieren: "Russland spielt auch hier eine enorm wichtige Rolle." 

Russlands Präsident Wladimir Putin und der oberste Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei (Foto: Getty Images/A.Druzhinin)
Der Kremlchef traf auch den obersten Führer des Iran, Ajatollah Ali ChameneiBild: Getty Images/A.Druzhinin

Putin nannte den Iran nicht nur einen guten Nachbarn, sondern auch einen wichtigen strategischen Partner Russlands. Das Wiener Abkommen diene dem Weltfrieden und daher sei eine Nicht-Anerkennung dieses Abkommens für Moskau inakzeptabel. Der russische Vizeaußenminister Sergej Rjabkow hatte zuvor Forderungen von US-Präsident Donald Trump nach einer Änderung des Atomabkommens als unrealistisch bezeichnet. Neue Klauseln hinzuzufügen sei absolut unmöglich, sagte er dem Fernsehsender RT.

Putin traf auch Irans obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei. Es war sein dritter Besuch in Teheran in den vergangenen zehn Jahren nach 2007 und 2015. 

Auch Aserbaidschans Präsident Aliyev dabei

Der eigentliche Anlass des Putin-Besuches war ein Wirtschaftstreffen mit dem Iran und Aserbaidschan. Daher war auch dessen Präsident Ilham Aliyev in Teheran mit dabei. Auf der wirtschaftlichen Agenda standen die Zusammenarbeit im Energiebereich sowie der Ausbau der Bankbeziehungen und des Tourismus. Außerdem wollen die drei Länder sich gegenseitig über "neue Handelskorridore" besseren Zugang zu neuen Märkten verschaffen. Putin betonte die Bedeutung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit den beiden Ländern. Alle drei seien große Energieproduzenten. "Das heißt aber nicht, dass wir konkurrieren. Das heißt, dass wir unsere Kräfte koordinieren", so Putin. Russland sei bereit, auch Gas über Aserbaidschan in den Norden des Iran zu liefern.

sti/kle (dpa, ap, rtr)