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Moskau: Ukraine plante Anschläge auf der Krim

10. August 2016

Russland hat nach eigenen Angaben "Terroranschläge" des ukrainischen Militärs auf der Krim verhindert. Ziel der Aktion seien Infrastruktureinrichtungen auf der Halbinsel gewesen, so Moskau. Die Ukraine dementiert.

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Angespannte Lage auf der Krim 03.03.2014 ukrainische Militärbasis in Perewalne
Die Lage auf der Krim bleibt angespannt (Archivbild)Bild: DW/M. Bushuev

Laut einer Mitteilung des russischen Geheimdienstes FSB wurden mehrere Menschen festgenommen, darunter auch ein ukrainischer Geheimdienstoffizier. Außerdem sei explosives Material sichergestellt worden. Laut FSB waren bei den Kämpfen, die sich bereits am Wochenende ereignet haben sollen, ein russischer Soldat und ein FSB-Mitarbeiter getötet worden.

"Terroristen" im Auftrag der Ukraine?

Der russische Geheimagent sei bei der Verhaftung von "Terroristen" in der Nacht zum Sonntag auf der Krim getötet worden. Am Montag sei dann ein russischer Soldat bei Zusammenstößen mit "sabotierenden terroristischen Gruppen" gestorben. Diese hätten im Auftrag des ukrainischen Verteidigungsministeriums gehandelt.

Nach Angaben des FSB sollten Anschläge auf Infrastruktureinrichtungen der ehemals ukrainischen und nun von Russland annektierten Halbinsel verübt werden. Damit habe im Vorfeld der Wahlen in Russland und auf der Krim die Situation auf der Halbinsel destabilisiert werden sollen. Die Wahlen finden im kommenden Monat statt.

Russlands Präsident Wladimir Putin sprach in Moskau von einem gefährlichen Spiel der Ukraine, welches nicht nur dumm sondern auch kriminell sei. Seine Regierung werde alle nötigen Anstrengungen unternehmen, um die Sicherheit der Krim zu gewährleisten.

Ukraine weist Moskaus Vorwürfe zurück

Das Verteidigungsministerium in Kiew wies jede Beteiligung an den angeblichen Vorfällen zurück. Die Vorwürfe seien "der Versuch, die Umgruppierungen und das aggressive Vorgehen der Militäreinheiten der Russischen Föderation auf der Halbinsel zu rechtfertigen". Ebenso haltlos seien Moskauer Vorwürfe, dass die Krim vom ukrainischen Festland aus beschossen worden sei. Verteidigungsminister Stepan Poltorak nannte die russischen Behauptungen eine Provokation. Unabhängige Berichte zu den angeblichen Vorfällen gibt es bis jetzt nicht.

Russland Krim Balaklava
Nach Südrussland eingeliedert: Die Schwarzmeer-Halbinsel KrimBild: Imago/TASS/S. Krasilnikov

Seit Sonntag berichten vor allem ukrainische Offizielle von russischen Truppenbewegungen und Hubschrauberflügen im Norden der Krim. Die zeitweise gesperrten Kontrollpunkte zur Halbinsel funktionierten seit Mittwochmorgen aber wieder normal.

Russland hatte die zur Ukraine gehörende Schwarzmeer-Halbinsel Krim im Frühjahr 2014 annektiert. Kürzlich gliederte Präsident Wladimir Putin die Krim zudem per Dekret in den Föderationskreis Südrussland ein.

cw/uh (dpa, rtr, afpe)