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Ruth Chepngetich erkämpft Marathon-Gold

28. September 2019

Wenig ist bisweilen mehr als genug: Für die kenianische Läuferin galt dies an Tag eins der Leichtathletik-WM in Doha. In einer nächtlichen Hitzeschlacht triumphiert sie - mit der schlechtesten WM-Siegerzeit überhaupt.

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Leichtathletik-WM Doha 2019 | Ruth Chepngetich aus Kenia
Bild: Getty Images/A. Hassenstein

Die kenianische Favoritin Ruth Chepngetich hat bei der Leichtathletik-WM in Doha Marathon-Gold gewonnen und den ersten Titel bei den Wettbewerben in Katar geholt. Die 25-Jährige lief am frühen Samstagmorgen nach 2:32:43 Stunden ins Ziel und setzte sich deutlich vor Titelverteidigerin Rose Chelimo aus Bahrain (2:33:46) durch. Bronze holte überraschend die bereits 39 Jahre alte Helalia Johannes aus Namibia (2:34:15), eine deutsche Läuferin war nicht am Start.

Chepngetich, die im Januar in Dubai mit 2:17:08 Stunden drittschnellste Marathonläuferin der Geschichte wurde, triumphierte in einer brutalen Hitzeschlacht - mit der schlechtesten Siegerzeit der WM-Historie. Sie blieb mehr als zwei Minuten über der bisherigen Negativmarke ihrer Landsfrau Catherine Ndereba, die 2007 im ebenfalls sehr heißen Osaka 2:30:37 Minuten gebraucht hatte.

Leichtathletik-WM Doha 2019 | Ruth Chepngetich aus Kenia
Nur 40 der 68 gestarteten Teilnehmerinnen ...Bild: Getty Images/P. J. Josek

Vierte wurde in Doha die 39-jährige Edna Kiplagat (2:35:36), die 2011 und 2013 die zuvor letzten kenianischen WM-Titel im Marathon gewonnen hatte. Eine Pleite erlebte Äthiopien, dessen drei Mitfavoritinnen Ruti Aga, Roza Dereje und Shure Demise schon vor der Hälfte der Distanz aufgaben. Rio-Olympiasiegerin Jemima Sumgong (Kenia) war nicht am Start, sie ist nach einem Dopingvergehen bis 2027 gesperrt.

Im Rollstuhl von der Strecke gefahren

Als Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, das Staatsoberhaupt des Emirats, um Mitternacht den Startschuss gab, wurden an der Crniche, der Uferpromenade von Doha, noch 32,7 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 73,3 Prozent gemessen.

Dennoch schlugen die Kenianerinnen zunächst ein sehr hohes Tempo an, das Feld zog sich weit auseinander. Die Italienerin Sara Dossena, EM-Sechste von Berlin 2018, musste bereits nach einem guten Viertel der Distanz entkräftet aufgeben und wurde im Rollstuhl von der Strecke gefahren. Danach stiegen Läuferinnen in loser Folge aus.

Leichtathletik-WM Doha 2019 | Ruth Chepngetich aus Kenia
... kamen in Katars Hauptstadt ins ZielBild: picture-alliance/dpa/M. Kappeler

Schon weit vor der Halbmarathon-Marke wurde das Rennen deutlich langsamer und taktischer, sieben Kilometer vor dem Ziel setzte Chepngetich dann die entscheidende Attacke.

Aufgrund der Hitze in Katar mit Tagestemperaturen über 40 Grad wurden die Straßenwettbewerbe in die Nacht verlegt. Die Geher und Geherinnen werden an diesem Samstag erst um 23.30 Uhr Ortszeit (22.30 Uhr MESZ) auf die Reise geschickt, im Ziel werden sie zwischen 3.15 und 4.00 Uhr am Morgen sein. Der Marathon der Männer findet in der Nacht vom 5. auf den 6. Oktober statt.

jj/nob (dpa, sid)