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Ryanair muss zahlen

2. Oktober 2013

Die irische Billigfluggesellschaft muss tief in die Tasche greifen: Wegen Verstößen gegen das französische Arbeits- und Sozialrecht ist Ryanair zur Zahlung von zehn Millionen Euro Schadenersatz verurteilt worden.

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Ein Flugzeug der Fluggesellschaft Ryanair im Anflug (Foto: Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

Ein Gericht im südfranzösischen Aix-en-Provence sprach die irische Fluggesellschaft Ryanair schuldig, bei der Nutzung des Regionalflughafens Marseille Provence in Marignane gegen französisches Recht verstoßen zu haben. Das irische Unternehmen hatte dort 2007 eine Niederlassung eröffnet, die es Anfang 2011 nach der Einleitung von Strafermittlungen schloss. Auf dem Flughafen nahe Marseille beschäftigte die Fluggesellschaft 127 Mitarbeiter, für die sie in Frankreich aber nie Sozialabgaben zahlte.

In dem Verfahren waren unter anderem das Arbeitsamt, die Rentenkasse und Gewerkschaften als Nebenkläger aufgetreten. Ihnen wurden die zehn Millionen Euro Schadenersatz zugesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte zudem gefordert, den Wert von vier Boeing 737 zu konfiszieren. Das Gericht lehnte dies aber ab. Ryanair hatte schon vor der Urteilsverkündung erklärt, mit einer Verurteilung zu rechnen und Berufung einlegen zu wollen.

Imagewechsel angekündigt

Nach Jahren, in denen Europas größter Billigflieger häufig wegen schlechten Umgangs mit Kunden in den Negativschlagzeilen stand, kündigte der irische Konzern im September auf der Hauptversammlung nun eine Kehrtwende an. Man wolle von der "brüsken Kultur" wegkommen, sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary, dessen Fluggesellschaft in dieser Woche zur schlechtesten unter 100 Marken auf dem britischen Markt gewählt wurde. "Wir sollten versuchen, Dinge zu verhindern, die Kunden unnötig verärgern." Deswegen werde Ryanair künftig mehr Nachsicht bei der Inrechnungstellung von Übergepäck walten lassen und die Kommunikationsstrategie mit dem Kunden überarbeiten. Dazu gehöre auch die Verbesserung des Internetauftritts.

rbr/se (rtr, afp)