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Ryanair streicht streikbedingt 600 Flüge

19. Juli 2018

Dem irischen Billigflieger steht der größte Streik der Firmengeschichte bevor. Kabinenangestellte aus ganz Europa wollen höhere Löhne und Krankengelder durchsetzen. Fast 100.000 Kunden sind von den Ausfällen betroffen.

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Ryanair-Maschinen
Bild: picture alliance/dpa/A. Rain

Praktisch täglich beklagt sich Ryanair über den Lotsenmangel und Streiks in den nationalen Flugsicherungen. Die EU-Kommission müsse endlich etwas unternehmen, lautet die Dauerkritik der Airline aus Irland. Doch die Kunden der Airline müssen jetzt vor allem wegen hausgemachter Probleme am Boden bleiben. Das Ryanair-Kabinenpersonal will die Hauptreisezeit nutzen, um seine Ziele durchzusetzen. Dazu wurden mehrere Streiks angekündigt.

Mit dem größten Streik in der über 30-jährigen Unternehmensgeschichte wird in der kommenden Woche gerechnet. Am Mittwoch und Donnerstag sollen wegen Arbeitsniederlegungen bis zu 300 von täglich 2400 Verbindungen gestrichen werden. Davon betroffen seien fast 100.000 Kunden, die von und nach Belgien, Portugal und Spanien reisen wollten.

"Streik völlig ungerechtfertigt"

Die ehemals strikt anti-gewerkschaftliche Airline hat sich bereits im vergangenen Jahr zu einem Kurswechsel entschlossen und erste Verhandlungen mit den Arbeitnehmern aufgenommen. Diese organisieren sich zunehmend in Gewerkschaften und vernetzen sich europaweit.

Für die Forderung nach höheren Löhnen, besseren Arbeitsbedingungen und der Abschaffung der Leiharbeit hat die Airline dennoch kein Verständnis. "Der Streik ist völlig ungerechtfertigt und bringt nur die Urlaubspläne von Familien durcheinander", erklärte die nach Passagierzahlen größte europäische Fluggesellschaft.

Ryanair bleibt dennoch nichts anderes übrig, als die Streiks hinzunehmen und die Kunden rechtzeitig vorzuwarnen. Man habe die Passagiere per Mail oder SMS informiert und ihnen Umbuchungen oder Erstattungen angeboten. Ob auch deutsche Kunden von den Ausfällen betroffen sind, konnte die Airline nicht sagen. Die lokalen Ausstände in Belgien, Portugal und Spanien könnten auch Folgen für Passagiere in anderen Ländern haben, denn die einzelnen Maschinen verkehren täglich auf mehreren verschiedenen Strecken in ganz Europa.

djo/sth (dpa, rtr)