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Krieg im Kaukasus?

8. Mai 2008

In der abtrünnigen georgischen Provinz spitzt sich die Lage zu. Präsident Saakaschwili spricht von Kriegsgefahr. Plant Tiflis eine Offensive?

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Michail Saakaschwili als Militärbeobachter (Archiv)Bild: AP

Das russische Verteidigungsministerium hat Georgien am Donnerstag (8.5.2008) beschuldigt, Soldaten in die Konfliktregion zu entsenden. Dies könne dazu führen, dass auch Russland seine Truppen dort verstärke, hieß es. Derzeit sind rund 2500 russische Soldaten in Abchasien stationiert. Die Regierung in Moskau befürchtet, dass Georgien eine Offensive in der Provinz vorbereitet. Abchasien und die ebenfalls abtrünnige georgische Provinz Südossetien werden von Russland in ihren Unabhängigkeitsbestrebungen unterstützt.

Die USA zeigten sich über die Zuspitzung der Lage besorgt und forderten Moskau zu einer nachgiebigen Haltung auf. Nach Angaben des State Departments in Washington wurden derweil zwei Militärattachés der US-Botschaft in Moskau aufgefordert, Russland zu verlassen. Ob es einen Zusammenhang mit dem Konflikt in Georgien gibt, ist unklar.

Saakaschwili: "Akute Kriegsgefahr"

Russland hatte erst vor Kurzem seine Truppen in Abchasien verstärkt, um nach eigenen Angaben einen Konflikt mit Georgien zu verhindern. Angesichts der zunehmenden Spannungen warnte Georgiens Präsident Michail Saakaschwili vor einer akuten Kriegsgefahr. "Vor einigen Tagen waren wir ganz kurz davor", sagte Saakaschwili laut Meldungen russischer Nachrichtenagenturen.

Kurz zuvor hatte das selbsternannte abchasische Verteidigungsministerium der Nachrichtenagentur Interfax zufolge bekanntgegeben, es sei erneut ein unbemanntes georgisches Spionageflugzeug über Abchasien abgeschossen worden. Ein Sprecher des georgischen Verteidigungsministeriums dementierte dies umgehend.

Karte Georgien mit dem Grenzverlauf der abtrünnigen Region Abchasien die sich unabhängig erklärt hat

Mitte April hatte der Kreml angekündigt, dass er seine Zusammenarbeit mit den abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien vertiefen werde und so die Spannungen mit Georgien erneut verschärft. (gri)