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Südkorea und USA beginnen Großmanöver

28. Februar 2011

Inmitten der anhaltenden Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben die Streitkräfte der USA und Südkoreas ihr jährliches Großmanöver gestartet. Pjöngjang fühlt sich provoziert und reagiert mit Drohungen.

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Ein südkoreanisches Militärfahrzeug an diesem Montag (28.02.) in der demilitarisierten Zone (Foto: AP)
Ein südkoreanisches Militärfahrzeug bei der Übung in der demilitarisierten ZoneBild: AP

Rund 200.000 südkoreanische sowie fast 13.000 US-amerikanische Soldaten sind insgesamt an dem Manöver beteiligt, das am Montag (28.02.2011) begonnen hat. "Key Resolve" und "Foal Eagle" - so heißt die Kombination aus Kommandoschulung und Feldübung für Luftwaffe, Marine und Bodentruppen. Bis zum 10. März sind Computersimulationen geplant, das Manöver "Foal Eagle" soll sogar bis Ende April andauern. Die Militärübungen "demonstrieren unsere gegenseitige Verpflichtung, die Republik Korea (Südkorea) zu verteidigen", teilte das gemeinsame Truppenkommando CFC in Seoul mit.

Bei der Übung werden nach Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap verschiedene Szenarien durchgespielt: beispielsweise ein plötzlicher Sturz der nordkoreanischen Regierung, eine Massenflucht aus dem verarmten kommunistischen Land oder die Suche nach Massenvernichtungswaffen.

Südkoreanische Transparente mit der Aufschrift: No War Exercises(Foto:AP)
Südkoreanische Demonstranten protestieren gegen die jährliche MilitärübungBild: AP

Verbal-Attacke aus Pjöngjang

Das Szenario an sich ist nicht neu: Jedes Jahr führen die USA und ihre südkoreanischen Verbündeten ein derartiges Manöver durch. Und jedes Jahr reagiert der kommunistische Norden empört - und mit viel Kriegsrhetorik. Auch dieses Mal ist das nicht anders. Pjöngjang fühlt sich provoziert und droht damit, die südkoreanische Hauptstadt Seoul in ein "Meer aus Flammen" zu verwandeln. Der Süden müsse mit einer "unerbittlichen Vergeltung" rechnen, ist bei der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zu lesen.

Auch das nordkoreanische Militär geizte nicht mit deutlichen Worten, um den Ankündigungen Nachdruck zu verleihen. "Falls die Aggressoren Provokationen für einen 'lokalen Krieg' starten, wird die Welt Zeuge einer uneingeschränkten Gegenreaktion ohne Beispiel auf Seiten der Armee und der nordkoreanischen Bevölkerung sein", hieß es am Wochenende in einer Erklärung der Streitkräfte. Zuvor hatte Pjöngjang gedroht, südkoreanische Grenzgebiete zu beschießen, sollte die südkoreanische Armee weiter anti-nordkoreanisches Propagandamaterial mit Luftballons über die Grenze schicken.

Fliegender Hubschrauber wird von südkoreanischem Lotsen geleitet (Foto: AP
Das letzte gemeinsame Manöver fand im August 2010 stattBild: AP

Verfeindete Nachbarn

Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist seit mittlerweile einem Jahr dauerhaft angespannt. Seoul macht Pjöngjang für einen Torpedoangriff auf ein südkoreanisches Marineschiff verantwortlich, bei dem im März vergangenen Jahres 46 Soldaten getötet wurden.

Im November beschoss die nordkoreanische Armee die grenznahe südkoreanische Insel Yeonpyeong und tötete zwei südkoreanische Marinesoldaten und zwei Zivilisten.


Autorin: Esther Felden (dpa, afp)
Redaktion: Thomas Kohlmann