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Sabine Spitz - Gold im dritten Anlauf

Wolfgang van Kann23. August 2008

Nach einer ersten Olympiateilnahme 2000 und einem dritten Rang 2004 hat sich die Mountainbikerin nun den Traum vom Olympischen Gold erfüllt.

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Sabine Spitz trägt jubelnd ihr Rad über die ZiellinieBild: AP

Nein, pflegeleicht ist sie nun wirklich nicht, die 36jährige gelernte Chemielaborantin aus dem Breisgau. Vor den Olympischen Spielen von Peking war sie eine von wenigen Athleten, die bereit waren, an einem chinakritischen Dossier der Süddeutschen Zeitung mitzuwirken. Und auch in Peking machte sie aus ihrer Position keinen Hehl. "Die Spiele hätten nie an China vergeben werden dürfen. Ich lasse mich vom Olympiaschein nicht einlullen. Das Land hat für mich zwei Gesichter. Viele Menschen mussten unter diesen Spielen leiden". Äußerungen, die sie sich Spitz auch in Peking nicht verbieten ließ.

Absagen wollte die ehrgeizige Perfektionistin dann aber doch nicht. Schließlich wollte sie unbedingt olympisches Gold, die einzige Auszeichnung die in der Sammlung der Weltmeisterin von 2003, Europameisterin von 2008 und siebenmaligen Deutschen Meisterin, die seit einem Jahrzehnt in der Weltspitze mitfährt, noch fehlte. Und sie war immer selbstbewusst genug, diesen Anspruch laut zu äußern und ihre Favoritenstellung anzunehmen. "Druck prallt von mir ab. Ich fokussiere mich ganz auf den Wettkampf", äußerte sie sich angesichts der Erwartungshaltung nach den schwachen Vorstellungen der anderen deutschen Radsportler.

Genau so konsequent, wie sie sich in der China-Frage äußert, geht sie auch an ihren Sport heran. Sie hat seit Jahren ihr eigenes Team aufgebaut, ihr Ehemann ist auch ihr Trainer. Ständig arbeitet sie an ihrem Rad, vor Peking wurde es noch einmal optimiert und wiegt nun nur noch 7,2 Kilogramm.

Auch der Olympiasieg hat den Ehrgeiz von Sabine Spitz noch nicht vollständig gestillt. Die Olympischen Spiele von London 2012 sind für sie durchaus ein Thema – wenn die Motivation noch stimmt. Das Alter spielt für sie dabei gar keine Rolle – sie verweist nur auf die Französin Jeannie Longo, die auch mit 49 Jahren noch gut gefahren sei.