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Milbradt tritt zurück

14. April 2008

Der wegen der Affäre um die Landesbank und wegen privater Geschäfte in die Kritik geratene CDU-Regierungschef gibt sein Amt auf. Nachfolger soll Finanzminister Tillich werden.

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** ARCHIV ** Sachsens Ministerpraesident Georg Milbradt, CDU, informiert am 6. Juli 2007, die Medien bei einer Pressekonferenz in Dresden. Ministerpraesident Georg Milbradt hat nach der Hetzjagd auf acht Inder in Muegeln eine Konferenz zur Bekaempfung von Rechtsextremismus und Gewalt angekuendigt. Im MDR-Fernsehen sagte der CDU-Politiker am Donnerstag, 23. August 2007, zu der fuer November geplanten Konferenz wuerden Vertreter der Kommunen eingeladen, um ueber geeignete Massnahmen zu beraten.
Am Ende: Sachsens Regierungschef Georg MilbradtBild: AP

CDU-Kreise in Sachsen bestätigten inzwischen die Meldung der 'Financial Times Deutschland'. Der 63-jährige Milbradt steht seit Monaten wegen des Desasters bei der Landesbank SachsenLB unter Druck. Die Bank hatte sich in den USA mit Ramschhypotheken verspekuliert und war im vorigen Jahr kurz vor einer Pleite von der Landesbank Baden-Württemberg übernommen worden.

Kredite von der SachsenLB

Zudem hatte die Staatskanzlei vor einer Woche eingeräumt, dass das Ehepaar Milbradt von der SachsenLB 1996 und 1999 Kredite von insgesamt rund 172.000 Euro in Anspruch genommen hatte, um damit in Fonds-Produkten einer Landesbank-Tochter insgesamt etwa 360.000 Euro zu investieren. Der Koalitionspartner SPD verlangt seither eine persönliche Erklärung Milbradts. Der Regierungschef hatte dies bislang strikt abgelehnt und seinerseits Rückendeckung vom Koalitionspartner gefordert.

Auch in der Union unter Druck

Allerdings war Milbradt auch in den eigenen Reihen auf Kritik gestoßen. Der Ministerpräsident müsse der Öffentlichkeit Erklärungen geben, hatten CDU-Abgeordnete gefordert. In einer Umfrage hatte sich zudem zuletzt eine Mehrheit der Sachsen für den Rücktritt des Regierungschefs ausgesprochen. Finanzminister Stanislaw Tillich soll Milbradt nun nachfolgen. (sti)