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Salim Ahmed Salim: Trauriger Tag für Menschen im Sudan

1. Juni 2006

Sonderbeauftragter der Afrikanischen Union im Interview von DW-RADIO

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Mitglieder der Sudan Liberation Army (SLA) auf dem Weg zu Friedensgesprächen - Anfang Mai in Abuja, Nigeria.Bild: AP

„Ich kann die beiden Rebellengruppen nicht verstehen. Es ist ein extrem trauriger und unglücklicher Tag für die AU und die UN“, sagte Salim Ahmed Salim, Sonderbeauftragter der Afrikanischen Union (AU) für Darfur, in ei­nem Interview des Kisuaheli-Programms von DW-RADIO. In der Nacht zum Donnerstag war das Ultimatum zur Unterzeichnung des Friedensabkom­mens für die sudanesische Unruheprovinz verstrichen. Zwei Rebellengrup­pen weigerten sich, das Abkommen zu unterzeichnen, das den seit drei Jahren andauernden Krieg im Sudan beenden soll.

Salim betonte: „Das ist ein Szenario, das wir befürchtet haben. Die beiden Rebellengruppen werden die Höllenqualen und das Leiden der Menschen in Darfur verlängern.“ Alle internationalen Appelle an die Gruppen seien verpufft, weil sie nur ihre Version des Friedensabkommens hätten durch­setzen wollen, so der Sondergesandte. Ein Friedensvertrag sei immer auf Konzessionen von allen Seiten angewiesen. Salim äußerte die Befürch­tung, dass das Morden jetzt weitergehe und auch die AU-Truppen, die für den Frieden sorgen sollten, angegriffen würden.

Der Konflikt in der Krisenregion im Westen des Sudan hat seit Anfang 2003 knapp zwei Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Nach UN-Schät­zungen starben bislang bis zu 300.000 Menschen in dem Konflikt. Die AU hatte zwar eine Friedenstruppe entsandt, diese konnte die Gewalt aber bislang nicht eindämmen.

1. Juni 2006

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