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San Bernado

11. Mai 2007

Ein Deutscher wird in Spanien geheiligt, Pasching zieht nach Kärnten und ein Held vom Wembley bekommt ein Denkmal - die internationalen Fußballnachrichten.

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Wundertäter in der Madrider Vorstadt. Quelle: AP
Wundertäter in der Madrider VorstadtBild: AP

Statue für einen Helden

Großbritannien Fußball Bobby-Moore-Statue im Wembley-Stadion enthüllt
Bild: picture-alliance/ dpa

Eine sechs Meter hohe Statue des früheren englischen Fußball-Weltmeisters Bobby Moore ist am Freitag in London am neuen Wembley-Stadion enthüllt worden. Die zwei Tonnen schwere Skulptur wurde am Stadioneingang mit Blick aufgestellt. "Ich bin hocherfreut, dass Bobbys Karriere an solch einem perfekten Platz gewürdigt wird", sagte Moores Witwe Stephanie. Moore gehörte zur englischen Weltmeister-Mannschaft, die 1966 im Finale von Wembley mit 4:2 nach Verlängerung gegen Deutschland gewann. Der frühere Kapitän von West Ham United starb 1993 an Krebs. Das neue Wembley-Stadion wird am 19. Mai mit dem FA-Cup-Finale zwischen dem FC Chelsea und Manchester United offiziell eröffnet.

Pasching zieht um

Ein Fußball-Club packt seine Koffer: Die mit Skandalen und Pleiten gesegnete österreichische Bundesliga ist über Nacht um einen Coup reicher und einen erfolgreichen Verein ärmer geworden. Mit 66 zu 4 Stimmen beschloss eine Generalversammlung des Linzer Vorstadtvereins FC Superfund Pasching am Donnerstagabend den Umzug nach Klagenfurt in Kärnten. Dort wollen die Vorortkicker aus Oberösterreich dem bisherigen Zweitligisten FC Kärnten zu neuem Glanz und Erfolg verhelfen. Rechtzeitig zur EM 2008 wird Kärnten, die politische Heimat des österreichischen Rechtspopulisten Jörg Haider, damit nach jahrelanger Abstinenz wieder erstklassig und darf sogar auf die UEFA-Cup-Teilnahme hoffen. "Pasching neu" wiederum wird seinen Fans ab der nächsten Saison in seinem modernen Kleinstadion mit 5000 Sitzplätzen nur noch Amateurfußball bieten.

San Bernado vollbringt ein Wunder

Von den Fans angehimmelt, von den Medien gar mit einem Heiligenschein versehen: Bernd Schuster hat mit seinem FC Getafe Fußball-Geschichte geschrieben und greift nun nach seinem ersten Titel als Trainer. Mit einem sensationellen 4:0 über Meister FC Barcelona zog der bescheidene Madrider Vorstadtclub erstmals seit seiner Gründung 1983 ins Finale des spanischen Pokals ein. Dort trifft er am 23. Juni auf den FC Sevilla. Entgegen allen Prognosen schaffte es das Team des 47-jährigen Augsburgers am Donnerstagabend, im Halbfinal-Rückspiel in Madrid die 2:5-Niederlage aus der ersten Begegnung wettzumachen. "Dies ist der glücklichste Tag in meiner Trainerlaufbahn", freute sich Schuster, der am Freitag in der Presse gar als "Der Heilige Bernd" (San Bernardo) gefeiert wurde.

"Er hat ein Wunder vollbracht", meinte passend dazu Getafe- Präsident Angel Torres. Zumal der Club auch auf eine Teilnahme am UEFA-Pokal hoffen kann, falls der FC Sevilla es bis in die Champions- League schafft. Allerdings weiß Torres auch, dass Schuster mit der Pokal-Sensation seine beste Empfehlung an die großen Vereine abgegeben hat. Bei Real Madrid gilt er seit langem als Favorit für die Nachfolge von Fabio Capello. "Wir müssen uns mit dem Gedanken anfreunden, dass er geht", ergänzte der Clubchef.

"Schuster, bleib!", skandierten indes tausende Getafe-Fans, die nach der Partie jubelnd auf das Spielfeld rannten und dann bis in die Nacht in den Straßen des südlich der Hauptstadt gelegenen Ortes feierten. Im Volksmund wird der FC Getafe "Geta" genannt, was auch "Schnauze" bedeutet. Frech und respektlos spielte das Schuster-Team auch gegen den FC Barcelona auf. Die Katalanen wurden regelrecht überrollt und waren trotz Ronaldinho und Eto'o machtlos. Nach dem Führungstreffer durch Casquero (38.) sorgten Güiza (43./73.) und Dorado (70.) für Getafes Pokal-Wunder.

Für "Barca" war es eine der schmerzlichsten Niederlagen der Club-Historie. Die bange Frage der Fans lautet nun, wie stark diese Blamage dem Tabellenführer auf der Zielgeraden der Primera Division zugesetzt hat - bis Saisonende sind es nur noch fünf Spieltage, und der Vorsprung auf Verfolger Real Madrid ist auf zwei Punkte zusammengeschmolzen. (sams)