Sansibar: Geduld macht sich bezahlt | Afrika | DW | 04.10.2013
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Afrika

Sansibar: Geduld macht sich bezahlt

Mit weißen Stränden und türkisfarbigem Meer ist die Insel ein Paradies für Touristen. Doch das ist nur eine Facette. Der Alltag hat oft wenig damit zu tun, weiß Jasper Funck, Projektmanager der DW Akademie.

Seit Februar dieses Jahres arbeitet Jasper Funck auf der Insel im Osten Afrikas, die als halbautonome Teilrepublik zu Tansania gehört. "Wir unterstützen dort die Medien", sagt Funck. "Und wir möchten einen Beitrag leisten, dass Fernsehen und Radio mit ihrer Berichterstattung noch stärker zum demokratischen Dialog aller Bevölkerungsgruppen beitragen."

Es gibt eine vielfältige Medienlandschaft, aber geringe professionelle Standards in der journalistischen Arbeit. Die größten Herausforderungen für Medienschaffende auf Sansibar kann der Projektmanager der DW Akademie schnell zusammenfassen: "Die Journalisten müssen viel mehr kritische Fragen stellen und Informationen überprüfen." Bestehende Arbeitsweisen und Strukturen müssten öfter hinterfragt und neue Wege ausprobiert werden.

Hoher Bedarf an Ausbildung

Funck ist als Trainer und Berater zum einen für den staatlichen Sender Zanzibar Broadcasting Cooperation (ZBC) und zum anderen für die Medienkommission Zanzibar Broadcasting Commission (ZBC) tätig. Für Medienschaffende in Radio und TV bietet er Schulungen an, in denen er journalistische genauso wie technische Grundlagen vermittelt; außerdem unterrichtet er an einer Journalistenschule. "Es macht mir sehr viel Freude, dort mit Nachwuchsjournalisten zu diskutieren", sagt Funck. Er legt seinen Unterricht interaktiv an. "Das ist völlig neu für die jungen Kollegen."

Die Medienlandschaft in Sansibar ist nicht frei von staatlicher Kontrolle und Einfluss lokaler Machthaber. Deshalb baut die Medienregulierungsbehörde Zanzibar Broadcasting Commission auf die Unterstützung der DW Akademie bei der Etablierung eines öffentlich-rechtlichen Rundfunkwesens. Und das Management des Senders ZBC profitiert von den maßgeschneiderten Beratungsmaßnahmen in Management, Strategie und Personalentwicklung, welche die DW Akademie anbietet. "Langfristig soll der Sender politisch und finanziell unabhängig werden", so Funck.

Vertrauen musste wachsen

Die Arbeit mit den Medienschaffenden auf Sansibar ist nicht immer einfach. Allerdings ist die DW Akademie seit langem auf der Insel präsent. "Deshalb sind die Beziehungen zu den Partnern sehr gut", sagt Funck. Das sei eine der Grundvoraussetzungen für den Erfolg des Projektes.

Dennoch musste er gerade in seiner Anfangszeit auf Sansibar sehr viel Geduld aufbringen. "Es hat eine Weile gedauert, bis ich zum Beispiel an Meetings im Sender teilnehmen konnte, das Vertrauen musste wachsen", sagt Funck. "Doch nun macht sich die Geduld bezahlt. Das kann ich an den vielen Fragen, die an mich gestellt werden, gut ablesen."

Ein wichtiges Ziel hat Funck damit schon erreicht: "Der Wunsch nach Veränderung wird nicht von außen nach Sansibar hineingetragen, sondern von den Mitarbeitern des Senders und der Medienkommission selber formuliert."


Jasper Funck arbeitet seit 2001 für die DW Akademie. In den vergangenen Jahren war er verstärkt in islamischen Staaten wie Afghanistan und Libyen tätig. Weil auch Sansibar nahezu ausschließlich muslimisch geprägt ist, sind seine Erfahrungen aus diesen Ländern eine enorme Hilfe für seinen derzeitigen Arbeitsort.

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  • Datum 04.10.2013
  • Autorin/Autor Robert Köhler
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  • Permalink https://p.dw.com/p/19eBM
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  • Autorin/Autor Robert Köhler
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