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Bereit, am Boden zu kämpfen

5. Februar 2016

Einen Tag nach dem vorläufigen Kollaps der Syrien-Friedensgespräche in Genf schlägt Saudi-Arabien neue Töne gegen den IS an. Wenn es sein muss, werde man in Syrien mit Bodentruppen gegen die Extremistenmiliz kämpfen.

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Saudische Soldaten marschieren (Foto: EPA)
Saudische SoldatenBild: picture-alliance/dpa/K. El Fiqi

Um den "Islamischen Staat" (IS) zu besiegen, sei es notwendig, Luftangriffe und Einsätze von Bodentruppen zu kombinieren, sagte Brigadegeneral Ahmed Asseri dem Fernsehsender Al-Arabija. Wenn die von den USA angeführte Anti-IS-Koalition sich zu einer solchen Militäraktion entscheide, wäre das Königreich dabei.

Ein Sprecher des US-Außenministeriums wollte diese Äußerung nicht kommentieren, da ein solcher Vorschlag Saudi-Arabiens derzeit nicht vorliege. Ohnehin hat US-Präsident Barack Obama die Entsendung eigener Bodentruppen in das Bürgerkriegsland bislang stets ausgeschlossen.

Saudi-Arabien ist seit Ende 2014 Teil der Koalition gegen die Dschihadistenorganisation. Nach Aussage des Generals haben die Streitkräfte des Landes seitdem mehr als 190 Luftwaffeneinsätze in Syrien geflogen. Die Regierung in Riad steht in dem Bürgerkrieg hinter moderateren Gegnern von Machthaber Baschar al-Assad.

US-Regierung: Islamischer Staat geschwächt

Auch ohne Bodentruppen ist es offenbar gelungen, die Extremisten-Miliz zu schwächen. Laut einem US-Geheimdienstbericht hat der IS seit 2014 in Syrien und dem Irak etwa ein Fünftel seiner Kämpfer verloren. In den beiden Staaten verfügten die Islamisten inzwischen noch über 19.000 bis 25.000 Mann. Vor zwei Jahren seien es schätzungsweise 20.000 bis 31.000 gewesen, heißt es in dem Bericht, den das Präsidialamt veröffentlichte.

Verluste auf dem Schlachtfeld, Fahnenflucht und Folgen von "internen Disziplinierungsmaßnahmen" seien Gründe für den Rückgang der militanten Anhänger. Hinzu kämen größere Hindernisse für Ausländer, sich dem IS in Syrien anzuschließen.

Es könnte allerdings auch sein, dass die Kämpfer aus dem Irak und Syrien dem Aufruf der IS-Führung gefolgt sind und nach Libyen gewechselt haben, um dort einen islamistischen Gottesstaat aufzubauen. In dem US-Bericht wurden weder Angaben zur Stärke des IS in Nordafrika noch in Südasien oder anderen Teilen des Nahen Ostens gemacht. Die US-Schätzungen zu der Zahl der IS-Kämpfer in Libyen waren zunächst widersprüchlich: Während im Verteidigungsministerium von etwa 3000 die Rede war, sprachen andere amerikanische Regierungsvertreter von 5000 bis 6000.

nem/cr (rtr, afp, dpa)