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Saudis erstmals im Sicherheitsrat

17. Oktober 2013

Eine große Überraschung war es nicht, dennoch reagierten Menschenrechtler mit Kritik: Saudi-Arabien und der Tschad gehören nun dem UN-Sicherheitsrat an. Mit dabei sind auch Chile, Litauen und Nigeria.

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UN-Sicherheitsrat (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Das erzkonservative Königreich Saudi-Arabien, der Tschad und Litauen werden vom nächsten Jahr an zum ersten Mal im mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen sitzen. Chile und Nigeria waren bereits vier Mal dabei. Die UN-Vollversammlung in New York wählte die fünf Länder für zwei Jahre als nichtständige Mitglieder. Für die fünf Plätze gab es auch nur fünf Kandidaten. Die Staatengruppen hatten sich zuvor untereinander geeinigt.

Vertreter von Menschenrechts-Organisationen wiederholten ihre Kritik an der Wahl des Tschad und Nigerias. Sie verwiesen darauf, dass in diesen Ländern Kinder an die Waffe gezwungen würden.

Und Saudi-Arabien könne kaum für Menschenrechte eintreten, solange es einem Großteil seiner Einwohner, vor allem den Frauen, grundlegende Rechte verweigere.

Ein Kindsoldat in Somalia (Foto: dpa)
Kinder-Soldaten gibt es nicht nur im Tschad oder Nigeria, sondern auch in Somalia oder dem KongoBild: picture-alliance/dpa

Saudi-Arabien kommt schlecht weg

Das beste Wahlergebnis hatte Litauen mit 187 Stimmen in der Vollversammlung, der 193 Staaten angehören. Chile und Nigeria bekamen 186 und der Tschad 184. Das schlechteste Ergebnis der fünf Kandidaten verzeichnete Saudi-Arabien. Das Königreich lag mit 176 Stimmen aber immer noch deutlich über der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit.

Jedes Jahr werden fünf der zehn nichtständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrats ausgewechselt. Im nächsten Jahr ersetzt werden Aserbaidschan, Guatemala, Marokko, Pakistan und Togo. Weiter vertreten sind Argentinien, Australien, Luxemburg, Ruanda und Südkorea. Die fünf Veto-berechtigten Mitglieder des Rats - die USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien - gehören dem Gremium dauerhaft an.

Für einen Platz bewerben sich die Länder oftmals schon zehn Jahre im Voraus. Auch Deutschland will in den nächsten Jahren wieder kandidieren.

se/wa (afp, dpa)