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SC Freiburg mit neuem Startrekord

15. September 2019

Mit einem klaren Sieg bei der TSG Hoffenheim schiebt sich der SC Freiburg auf den 3. Platz der Bundesliga-Tabelle. So gut lief es zum Auftakt noch nie - dennoch dämpft Trainer Streich die Erwartungen.

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Fußball Bundesliga TSG Hoffenheim - SC Freiburg
Bild: picture-alliance/dpa/U. Anspach

Könnte es wirklich wieder so werden wie vor 25 Jahren? Damals belegte der "kleine" Sportclub Freiburg am Ende der Bundesliga-Saison 1994/1995 einen sensationellen dritten Platz. Man rangierte zwar hinter Borussia Dortmund und Werder Bremen, aber noch vor dem "großen" FC Bayern sowie Bayer Leverkusen, Schalke 04 und anderen Klubs, die eigentlich den Anspruch gehabt hätten, die Saison unter den Top drei abzuschließen.

Top drei? Vor dem FC Bayern? Genau dort befinden sich die Freiburger auch jetzt wieder. Zugegeben, die Spielzeit ist erst vier Partien alt, aber die Art und Weise, wie der SC bei der TSG Hoffenheim die Saisonpunkte sieben, acht und neun eingefahren hat, war schon bemerkenswert. Mannschaftlich sehr geschlossen, bissig in der Abwehr, handlungsschnell beim Umschalten und eiskalt vor dem gegnerischen Tor. "Ich habe nichts auszusetzen. Wir haben es in vielen Phasen richtig gut gemacht. Das war ein verdienter Sieg, der uns richtig gut tut", sagte Sportvorstand Jochen Saier bei Sky.

Erstmal der Klassenerhalt!

Immer wieder rollten die Freiburger Angriffe in Richtung TSG-Tor, das von Ex-Freiburger Oliver Baumann gehütet wurde, der mehrfach eine noch höhere Niederlage für seine äußerst schwach agierende Mannschaft verhinderte. Dreimal war aber auch er machtlos: Christian Günter (11. Minute), Janik Haberer (38.) und Nils Petersen (59.) trafen, Petersen sogar zweimal, allerdings stand er bei seinem zweiten Treffer im Abseits.

Fußball Bundesliga TSG Hoffenheim - SC Freiburg
Es brennt im Strafraum: Freiburgs Höhler (l.) mit der Chance, die TSG-Abwehr kann gerade noch rettenBild: Imago Images/foto2press/O. Zimmermann

Dank des klaren und verdienten Erfolgs haben die Freiburger nun den besten Saisonstart ihrer Bundesliga-Histore hingelegt, die mittlerweile immerhin auch schon 20 Spielzeiten umfasst. Die "Helden" von heute sind damit sogar besser als die "Ex-Helden" von vor 25 Jahren. Das waren damals Torhüter Jörg Schmadtke, Mittelfeld-Regisseur Rodolfo Cardoso, dem insgesamt 16 Saisontore gelangen, und der - mittlerweile wahrscheinlich von den meisten vergessene - Stürmer Uwe Spies, immerhin 13-mal erfolgreich. Schmadtke und Co. war 1994 am 2. Spieltag sogar ein 5:1-Erfolg gegen die Bayern gelungen, allerdings hatte man nach vier Spieltagen (nach heutiger Drei-Punkte-Regel) mit zwei Siegen und zwei Niederlagen erst sechs Zähler auf der Haben-Seite. Da sieht man, was noch möglich ist. 

"Es fühlt sich richtig gut an", freute sich Janik Haberer bei Sky, ehe er ein verbale Vollbremsung hinlegte und warnte: "Es kommen auch wieder andere Zeiten. Unser primäres Ziel ist es, die Klasse zu halten."

Streich: "Heute ist es einfach"

Fußball Bundesliga Eintracht Frankfurt - SC Freiburg
Hat schon viel erlebt: Christian StreichBild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

Sein Trainer Christian Streich, der nicht zur Überheblichkeit oder zum Leichtsinn neigt, meinte nach der Partie, er sei zum ersten Mal überhaupt in dieser Saison ganz zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: "Was uns heute gelungen ist: Wenn wir den Ball hatten, haben wir mit guter Ballsicherheit gespielt und uns Torchancen erarbeitet."Auf den Platz an der Sonne angesprochen, den sein Team momentan einnimmt, dämpfte Streich die Erwartungen. "Wenn wir mal fünf, sechs oder sieben Spiele nicht gewinnen - das kommt meistens bei uns, ich habe da gewisse Erfahrungen - dann wird sich zeigen, wie wir uns gemeinsam verhalten", sagte Streich. "Heute ist es einfach. Schwierig wird es in vier Wochen oder in acht Wochen oder in zwölf Wochen."

Gleichwohl: Mit dem FC Augsburg und Fortuna Düsseldorf gehören die nächsten beiden Gegner ebenfalls in die Kategorie "machbar". Der Höhenflug des SC könnte also noch eine Weile weitergehen, erst in drei Wochen wartet mit Borussia Dortmund ein echter "Kracher" auf die Schwarzwälder.