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Schalke fast schon meisterlich

16. August 2009

Schalke zeigt schon am 2. Spieltag Magaths Handschrift. Wolfsburg verteidigt die Tabellenführung. Die Bayern warten weiter auf den ersten Sieg und Mönchengladbach scheint mit dem Abstieg diesmal nichts zu tun zu haben.

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Schalker Spieler jubeln (Foto: dpa)
Schalke jubelt und steht ganz obenBild: picture-alliance/ dpa

Gegen Nürnberg am 1. Spieltag rumpelte es noch ein wenig, doch schon zwei Wochen nach Saisonstart spielt der FC Schalke 04 annähernd in dem Stil, den ihr neuer Trainer Felix Magath auch in Wolfsburg schon gepflegt hat. Kontrolliertes Spiel, sobald sich die Möglichkeit ergibt geht es nach vorne und bei der Vielzahl der Chancen, die man sich herausspielt, fallen schon irgendwann die Tore. Der VfL Bochum jedenfalls hatte dem nichts entgegen zu setzen und wurde mit 3:0 wieder nach Hause geschickt.

Auch was die Tabellenposition angeht, muss sich Magath nach seiner Wolfsburger Zeit nicht umstellen: Gemeinsam mit dem Ex-Club belegt Schalke den ersten Tabellenplatz, "Es ist wichtig, dass die Fans Hoffnungen und Träume haben", kommentierte Magath die Spitzenposition nach dem verdienten Sieg. "Aber wir reden nicht von Tabellenplatz eins, auch wenn wir jetzt am Anfang mal zwei Spiele gewonnen haben." Schalke ist also obenauf, die Bochumer dagegen müssen wohl erneut damit rechnen, bis zur allerletzten Sekunde gegen den Abstieg spielen zu müssen.

Geburt einer neuen Fohlen-Elf?

Jubel Michael Frontzeck (Foto: dpa)
Gelungene Heimpremiere für Michael FrontzeckBild: picture-alliance/ dpa

Mit attraktivem und schnellem Offensivfußball begeisterte Borussia Mönchengladbach seine Fans. Im Heimspiel gegen Hertha BSC erspielten sie sich einen 2:1-Sieg. Abwehrspieler Brouwers sorgte früh für das 1:0 – eine lange Bogenlampe verlängerte er per Kopf über Hertha-Schlussmann Drobny ins Tor. Auch danach spielten die Gladbacher wie aus einem Guss. Eine tolle Kombination über Bobadilla und Neuville schloss Matmour zum 2:0 ab. Zwar erzielten die Berliner postwendend den 2:1-Anschlusstreffer und erspielten sich weitere Chancen, richtig ins Wackeln brachten sie die Borussen aber nur mit einem Kopfball den Kacar aus kurzer Entfernung an die Querlatte setzte. Die Borussia hingegen igelte sich nicht hinten ein, sondern spielte forsch nach vorne, immer auf der Suche nach dem dritten Treffer.

"Ich habe ein gutes und rassiges Spiel gesehen", sagte Trainer Michael Frontzeck. "Da war alles drin. Ich denke wir waren heute die glücklichere Mannschaft." Können die Gladbacher diese gute Frühform konservieren, werden sie in dieser Saison wohl erstmals seit langer Zeit nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Bei Hertha BSC wird immer deutlicher, wie sehr Pantelic und Voronin, die offensiven Ideengeber und Vollstrecker der Vorsaison, fehlen.

Wolfsburg weiter vorn, Bayern weiter sieglos

Dzeko jubelt nach dem 1:1 Ausgleich für Wolfsburg. (Foto: dpa)
Dzeko (l.) feiert den AusgleichBild: AP

Das Maß der Dinge in der Fußball-Bundesliga bleibt der VfL Wolfsburg. Die Wölfe feierten am Samstag (15.08.2009) einen 3:1-Sieg beim 1. FC Köln und sicherten sich damit den ersten, wenn auch geteilten ersten Tabellenplatz. So verdarben die Wölfe Lukas Podolski die Rückkehr in seine Heimat. Für den Wolfsburger Trainer, Armin Veh, hätte die Partie aber auch leicht anders ausgehen können. In den ersten 20 Minuten habe Köln richtig Gas gegeben. Dann habe man ihnen in der zweiten Halbzeit das Tor geschenkt, anschließend das Spiel aber klar beherrscht. "Doch wenn Podolski das 2:0 macht, verlieren wir hier vielleicht", betonte Veh.

Der deutsche Rekordmeister FC Bayern bleibt unterdessen weiter auf der Suche nach seiner Form. Die Münchner kamen in ihrem ersten Heimspiel der Saison gegen Werder Bremen nicht über ein 1:1 hinaus und mussten sich gellende Pfiffe ihrer Fans gefallen lassen. Trainer Louis van Gaal urteilte anschließend, er sei mit dem Resultat nicht zufrieden, mit dem Spiel seiner Mannschaft allerdings schon. "Wir haben 30 Minuten hervorragend gespielt, es aber verpasst, ein Tor zu machen. Der erste Angriff von Werder hat gleich zum 0:1 geführt. Danach stand Werder meist mit zehn Mann hinter dem Ball, da war es schwierig für uns."

HSV zu stark für den BVB

HSV-Trainer Labbadia bleibt trotz des Erfolges gelassen (Foto: AP)
Trainer Labbadia bleibt gelassenBild: AP

Der Hamburger SV hat derweil eine Gala-Vorstellung hingelegt und Borussia Dortmund mit 4:1 nach Hause geschickt. Der neue Hamburger Trainer, Bruno Labbadia, konstatierte, ein Sieg gegen einen direkten Kontrahenten um die internationalen Plätze sei natürlich immer besonders schön. "Wir haben heute einiges sehr gut gemacht und sind als absolutes Team aufgetreten. Es gab viele gute Ansätze, aber ich habe auch einiges gesehen, woran wir noch arbeiten müssen", ergänzte Labbadia. Eintracht Frankfurt kam gegen Aufsteiger 1. FC Nürnberg nicht über ein 1:1 hinaus und verpasste dadurch den zweiten Sieg im zweiten Saisonspiel.

Bayer 04 Leverkusen dürfte endlich Premiere im neuen Schmuckkästchen feiern. Doch in der umgebauten BayArena mussten sich die Fans lange bis zum ersten Torjubel beim 1:0 über 1899 Hoffenheim gedulden. Stefan Kießling erlöste sie schließlich. "Ich bin sehr zufrieden. Wir haben definitiv sehr gut gestanden und über 80 Minuten das Spiel diktiert“, freute sich Leverkusens Trainer Jupp Heynckes. Man habe Hoffenheim nicht zur Entfaltung kommen lassen. Der Gegner habe sehr viel Aufwand betrieben, aber sein Team trotzdem nicht in Bedrängnis bringen können, so der Leverkusener Trainer.

Stuttgarter Derby-Sieg

Pogrebnjak (li.) feiert seinen Treffer zum 1:0 für der VfB. (Quelle: AP)
Pogrebnjak (li.) feiert sein Tor zum 1:0 für den VfB.Bild: AP

Seinen ersten Saisonsieg feierte der VfB Stuttgart beim 4:2 gegen Aufsteiger SC Freiburg. Doch von schwäbisch-badischer Derby-Brisanz war dabei über weite Strecken wenig zu spüren. Der VfB bekam in der ersten Halbzeit nicht allzu viel zustande, folgerichtig stand es zur Pause noch 0:0. Am Ende aber ging der Sieg der Schwaben in Ordnung. Der Stuttgarter Teamchef Markus Babbel sah sich nach dem Schlusspfiff bestätigt. "Für mich war es das erwartet schwere Spiel. Ich wusste, dass wir auf eine sehr disziplinierte Mannschaft treffen“, meinte er.

Während Babbel in Stutgart ruhig weiter arbeiten kann, wächst in Hannover der Druck auf Trainer Dieter Hecking. Nach der Auftaktniederlage in Berlin, reichte es im Heimspiel gegen Mainz nur zu einem 1:1. Viele Fans pfiffen schon vor Spielbeginn und forderten später Heckings Rauswurf.

Autor: Calle Kops / Andreas Ziemons

Redaktion: Benjamin Wüst