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Schalke und Hannover müssen kämpfen

29. September 2011

Im ersten Spiel unter Huub Stevens lief für Schalke 04 noch nicht alles wie geplant. Trotzdem erkämpfte sich das Team gegen Maccabi Haifa einen verdienten Sieg. Hannover siegte mit Mühe bei Poltawa in der Ukraine.

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Schalkes Stürmer Klaas-Jan Huntelaar im Spiel gegen Maccabi Haifa (Foto: AP)
Musste sich jeden Ball erkämpfen: Schalkes HuntelaarBild: dapd

"Die Null muss stehen" – dieses Credo hatte Trainer Huub Stevens beim FC Schalke einst zum Markenzeichen erhoben. Bei seiner Rückkehr auf die Schalker Bank nach neun Jahren und vier Monaten, hielten sich seine Spieler an diese Vorgabe aber nicht. Im zweiten Gruppenspiel der Europa-League-Gruppe J war der FC Schalke 04 großer Favorit gegen den israelischen Meister Maccabi Haifa, tat sich aber lange schwer. Am Ende gab es einen verdienten 3:1 (1:1)-Erfolg. Deutlich weniger Probleme hatte Hannover 96, das sich beim ukrainischen Club Worskla Poltawa mit 2:1 (2:0) durchsetzte.

Schalke verpasst es, die Führung auszubauen

Vor allem über die Flügel machten die Schalker viel Druck. Folgerichtig fiel auch der erste Treffer durch einen Flügelangriff: Linksverteidiger Christian Fuchs spielte mit Julian Draxler und Klaas-Jan Huntelaar doppelten Doppelpass und ließ Schlussmann Bojan Saranov im Eins-gegen-eins keine Chance. 1:0 bereits nach acht Minuten.

Schalkes Christian Fuchs winkt nach seinem ersten Treffer ins Publikum (Foto: dapd)
Er war der Matchwinner: Christian Fuchs (r.) traf erstmals im Europapokal und gleich doppeltBild: dapd

Nun hätte es ein lockeres Spiel für die überlegenen Hausherren werden können, doch vorne spielten die "Königsblauen" nicht konsequent genug und ließen Haifa in der Defensive zu viel Platz. Besonders mit Weitschüssen waren die Israelis gefährlich. In der 35. Minute konnte Schalkes Torwart Ralf Fährmann einen solchen Weitschuss nur abklatschen lassen, Idan Vered staubte aus spitzem Winkel zum 1:1-Ausgleich ab. Fast wäre noch vor der Pause der Gegenschlag gelungen, doch Huntelaar hatte Pech, dass ein reguläres Tor wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht anerkannt wurde (43.).

Fuchs wird zum Matchwinner

Nach dem Seitenwechsel mussten die Schalker versuchen, gegen nun deutlich defensivere Israelis zum Erfolg zu kommen. Und es dauerte lange bis der Knoten platzte. Wieder war es Fuchs, der diesmal nicht aus dem Spiel, sondern mit einem direkten Freistoß traf (65.). Schalke war nun überlegen, offenbarte aber in der Abwehr immer wieder eklatante Abstimmungsprobleme. Gleich mehrfach tauchte Haifa gefährlich vor dem Schalker Tor auf. Das wurde auch durch den Treffer des eingewechselten José Manuel Jurado zum 3:1-Endstand nicht besser (82.).

Schalkes Trainer Huub Stevens (Foto: dapd)
Zufrieden - Schalkes Trainer Huub StevensBild: dapd

"Wir haben zeitweise sehr gut gespielt, gegen eine Mannschaft, die auch gut Fußball spielen kann", lobte Stevens sein Team nach der Partie. "Klar waren in der Defensive Momente dabei, mit denen ich nicht zufrieden sein kann, aber das werden wir in Ruhe analysieren. Zunächst mal: Kompliment an meine Jungs!" Zufrieden war auch Matchwinner Fuchs, der vor der heutigen Partie noch nie im Europapokal getroffen hatte: "Ich bin stolz auf die Mannschaft, weil wir überzeugt haben", meinte er und fügte bezüglich seiner Tore an: "Bei dem Freistoß war ich mir sehr sicher, dass ich treffe. Aber da hatte ich auch schon Selbstvertrauen wegen meines ersten Treffers."

In der Tabelle der Gruppe J ist Schalke mit vier Punkten nun Erster, da sich AEK Larnaka und Steaua Bukarest im Parallelspiel 1:1 (0:0) unentschieden trennten. Im dritten Gruppenspiel geht es für die Schalker am 20. Oktober nach Larnaka auf Zypern.

Hannover mit Mühe in Poltawa

Spielszene mit Lars Stindl (Foto: dpa)
Hannover setzte sich mit viel Glück durchBild: picture-alliance/dpa

Einen anstrengenden aber erfolgreichen Abend verlebte die Mannschaft von Hannover 96 in der Zentralukraine, wo sie bei Worskla Poltawa, der großen Unbekannten in Europa-League-Gruppe B, antreten musste. Die Hannoveraner brauchten knappe zehn Minuten, um ins Spiel zu kommen. Danach nahmen sie beim letztjährigen Tabellensechsten der ukrainischen Premier-Liga das Heft in die Hand. Nach 32 Minuten drückte sich diese Überlegenheit auch in Zahlen aus: Moa Abdellaoue hatte nach schöner Einzelleistung aus 20 Metern getroffen. Der Norweger war erst kurz vor der Partie wieder fit geworden. Kurz vor der Pause erhöhte Christian Pander auf 2:0 (44.).

Dann aber kippte die Partie: Aus heiterem Himmel gelang den Gastgebern kurz nach der Pause durch Oleksyi Kurilov der Anschlusstreffer zum 1:2 (50.). Von der Sicherheit der Hannoveraner war nun nichts mehr zu spüren. Die Niedersachsen schwammen in der Abwehr, gleichzeitig wurde Poltawa immer selbstbewusster. Entlastungsangriffe für 96 gab es kaum noch. Die Ukrainer rannten an, prüften Hannovers Schlussmann Ron-Robert Zieler immer wieder, trafen einmal sogar den Pfosten aber das Abwehrbollwerk hielt.

"Es ist ein verdienter Sieg, aber es war ein hartes Stück Arbeit", meinte Trainer Mirko Slomka. "Man hat gesehen, dass Poltawa Fußball spielen kann und mit Herz und Seele alles versucht hat. Die erste Halbzeit war souverän, da waren wir eiskalt vor dem Tor. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass uns noch die internationale Klasse fehlt." In der Tabelle ihrer Vorrundengruppe B liegen die Hannoveraner nach dem Sieg punktgleich hinter Standard Lüttich auf Rang zwei. Beide Teams haben vier Punkte. Die Belgier schlugen den FC Kopenhagen mit 3:0 (0:0). Dänemarks Meister Kopenhagen ist am 20. Oktober der nächste Gegner der 96er.

Autor: Andreas Sten-Ziemons

Redaktion: Calle Kops