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Scharfer Gegenwind für Cameron

20. Oktober 2012

In London haben Zehntausende gegen den Sparkurs des britischen Premierministers demonstriert. Sie beklagten die harten Einschnitte im öffentlichen Dienst und eine wachsende soziale Ungerechtigkeit.

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Demonstranten fordern in London auf Plakaten den Rücktritt Camerons (Foto: dpa)
England Politik Protest gegen David CameronBild: picture-alliance/dpa

Die Demonstranten hielten Schilder mit Aufschriften wie "Keine Kürzungen" und "Steuergerechtigkeit, keine Steueroasen" hoch. Die friedliche Kundgebung, an der neben Gewerkschaften auch arbeitslose Jugendliche, linksgerichtete Politiker und Antikriegsaktivisten teilnahmen, richtete sich gegen Ausgabenkürzungen im öffentlichen Dienst. Mit den Einsparungen will die britische Regierung die Staatsverschuldung eindämmen, die auf mehr als eine Billion Pfund (umgerechnet 1,2 Billionen Euro) gestiegen ist. Für 2013 hat der konservative Premierminister David Cameron weitere Einsparungen angekündigt.

Der Chef von Unison, der größten britischen Gewerkschaft im öffentlichen Dienst, warf der Regierung Cameron vor, mit ihren Kürzungen Hunderttausende Staatsbedienstete arbeitslos zu machen. "Wir können einfach nicht noch mehr hinnehmen", fügte Dave Prentis hinzu.

London: Proteste gegen Camerons Sparpolitik

Der Chef des Gewerkschaftsbundes TUC, Brendan Barber, nannte die Proteste "eine starke Botschaft, dass die Sparpolitik ein Misserfolg ist". Die Regierung mache "das Leben für Millionen von Menschen sehr hart." Grund dafür seien "Lohnkürzungen für Arbeiter, während die Reichen Steuerkürzungen bekommen", sagte Barber, der zu den Organisatoren des Protestmarsches zählt. Weitere Protestkundgebungen fanden in der nordirischen Hauptstadt Belfast und im schottischen Glasgow statt.

Sozialproteste auch in Rom

Auch in der italienischen Hauptstadt gingen Tausende Gewerkschafter auf die Straßen, um gegen die Sparpolitik der Regierung zu protestieren. Auf der Piazza San Giovanni in Rom forderten sie eine Politik, die Arbeitsplätze und Wachstum schaffe. Die Kundgebung richtete sich vor allem gegen die Regierung von Mario Monti, die das Land mit einem harten Sparkurs aus der Schuldenkrise führen will. Die größte italienische Gewerkschaft Cgil hatte zu der Demonstration aufgerufen.

Ihre Vorsitzende Susanna Camusso sagte in Rom, man wolle auch am 14. November, dem europäischen gewerkschaftlichen Aktionstag, auf die Straße gehen. Zuvor werde mit den anderen Gewerkschaften diskutiert, ob an diesem Tag - wie in Spanien - auch gestreikt werden solle.

kle/kis (dpa, afp, dapd, rtr)