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"Rassismus behindert Kampf gegen Aids"

19. Juli 2016

Die Welt habe alle Mittel zur Verfügung, die Aids-Epidemie zu beenden, sagte die Schauspielerin Charlize Theron bei der Welt-Aids-Konferenz. Rassismus und Ungleichheit verhinderten jedoch die Ausrottung der Krankheit.

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Charlize Theron bei der Welt- AIDS-Konferenz in Durban (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/J.Bätz

"Manche Leben sind mehr wert als andere, weiße Haut mehr als dunkle Haut", beklagte die 40 Jahre alte Oscar-Preisträgerin, die sich seit langem für den Kampf gegen Aids einsetzt, bei der Konferenz in ihrem Heimatland Südafrika. "Wir müssen uns eingestehen, dass hier etwas schrecklich falsch läuft", sagte sie.Rassismus, Sexismus und Ungleichheit erlaubten den Weißen und Wohlhabenden die Schwarzen auszubeuten und diese dann für ihr Leiden zu verurteilen. Vor allem Mädchen und junge Frauen in Afrika bräuchten Hilfe, um Neuinfektionen zu verhindern.

Die Welt habe alle Mittel zur Verfügung, die Aids-Epidemie zu beenden und doch habe es allein 2015 rund 2,1 Millionen HIV-Neuinfektionen gegeben, sagte Theron unter tosendem Beifall vor Tausenden Delegierten der Welt-Aids-Konferenz in Durban.

Afrika - allein im Kampf gegen Aids

Auch die Organisation Ärzte ohne Grenzen forderte einen besseren Zugang zu HIV-Behandlungen für Menschen in Afrika. "Wenn wir die internationalen Ziele zur Aids-Bekämpfung erreichen wollen, müssen wir die Behandlung in West- und Zentralafrika massiv ausweiten", sagte der Experte für HIV und Tuberkulose von Ärzte ohne Grenzen in Afrika, Eric Goemaere. Nur rund ein Viertel der in West- und Zentralafrika lebenden Menschen hätten Zugang zu lebensrettenden Medikamenten.

Etwa ein Drittel der Menschen, die weltweit an den Folgen von HIV und Aids sterben, stammen nach Angaben der Hilfsorganisation aus West- und Zentralafrika.

Mehr als 18.000 Wissenschaftler, Aktivisten, Politiker und Geldgeber beraten bis Freitag in der südafrikanischen Metropole über das Vorgehen gegen die Immunschwächekrankheit, der in 35 Jahren mehr als 30 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Dabei geht es unter anderem um Wege zum Beenden der HIV/Aids-Epidemie bis zum Jahr 2030. Auf dieses Ziel hatte sich die internationale Gemeinschaft im Juni verständigt.

Weltweit sind rund 37 Millionen Menschen HIV-positiv. Im vergangenen Jahr starben insgesamt 1,1 Millionen Menschen an den Folgen der Immunschwächekrankheit Aids, 800.000 von ihnen in Afrika. Bei Jugendlichen in Afrika ist Aids die häufigste Todesursache.

qu/wl /dpa, afp, epd, kna)