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Schüsse an Koreas Grenze

6. August 2007

Erstmals seit zwölf Monaten kam es zu einem Schusswechsel zwischen Soldaten aus Süd- und Nordkorea - einen Tag vor Gesprächen über Nordkoreas Atomprogramm und zwei Wochen vor gemeinsamen Manövern von USA und Südkorea.

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Misstrauische Blicke: Nordkoreanische Soldaten beobachten einen südkoreanischen Grenzer in der demilitarisierten Zone(Quelle: AP)
Misstrauische Blicke: Nordkoreanische Soldaten beobachten einen südkoreanischen Grenzer in der demilitarisierten ZoneBild: AP

Laut dem südkoreanischen Generalstab in Seoul hätten nordkoreanische Soldaten am Montag (6.8.07) mit Maschinengewehren auf einen südkoreanischen Wachposten in der demilitarisierten Zone zwischen beiden Ländern geschossen. Auf südkoreanischer Seite sei dabei niemand verletzt worden. Südkoreanische Soldaten hätten das Feuer erwidert. Es war unklar, ob dabei Soldaten der anderen Seite verletzt wurden. Es werde untersucht, ob die Nordkoreaner die Schüsse gezielt abgegeben hätten, hieß es. Es war der erste derartige Grenzzwischenfall seit einem Jahr, der bekannt wurde.

Pikantes Timing des Vorfalls

Der Schusswechsel ereignete sich drei Tage nachdem Nordkorea die Ankündigung gemeinsamer jährlicher Truppenübungen der USA und der südkoreanischen Streitkräfte als "Provokation" kritisiert hatte. Bei der Übung "Ulchi Focus Lens" vom 20. bis 31. August geht es nach Angaben der US-Streitkräfte in Südkorea um die computergestützte Simulation eines Kriegs auf der koreanischen Halbinsel. Nordkorea wurde von dem Manöver wie üblich vorher informiert.

Im Grenzort Panmunjom im Demarkationsgebiet wollen an diesem Dienstag zudem Vertreter aus den sechs Ländern zusammenkommen, die an den sogenannten Sechser-Gesprächen über ein Ende des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms beteiligt sind. Dabei soll über Wirtschaftshilfen für Nordkorea beraten werden. Für die Beseitigung seines gesamten Atomprogramms winken dem Land unter anderem weitere Energie- und Wirtschaftshilfen, eine Normalisierung im Verhältnis zu den USA sowie ein Ende der Sanktionen.

UN wird Vorfall untersuchen

Die UN-Waffenstillstandskommission kündigte eine Untersuchung des Schusswechsels an. Militärische Zwischenfälle an der Grenze sind nach dem ersten innerkoreanischen Gipfeltreffen im Juni 2000 seltener geworden. Beide Staaten befinden sich völkerrechtlich noch im Kriegszustand, da seit dem Korea-Krieg (1950-53) noch immer kein Friedensvertrag zustande gekommen ist. (leix)