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Lifestyle

Schlafmangel und die gefährlichen Folgen!

Martin Brandt21. Dezember 2011

Wer dauerhaft schlecht schläft, riskiert Depressionen und Chaos im Hormonhaushalt. Und nach neusten Forschungen erhöht sich auch das Infektionsrisiko. Denn Schlafmangel schwächt die Abwehrkräfte.

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Was passiert in unserem Körper, wenn wir nicht schlafen? Forscher an der Uni-Klinik Lübeck halten ihre Testpersonen gezielt wach. Die Vermutung: Das Immunsystem arbeitet in einem müden Körper schlechter als in einem ausgeschlafenen. Die Forscher spritzen den Testpersonen spezielle Viren. Wie bei einem Impfstoff sind die Viren so verändert, dass sie dem Körper zwar nicht gefährlich werden können, ihn aber dennoch in Alarmbereitschaft versetzen. Als Schutzreaktionen produziert das Immunsystem Antikörper gegen die Viren. Je mehr Antiköper im Blut, umso besser ist der Körper bei einem echten Virusangriff gerüstet. Ein Teil der Testpersonen darf nach der Spritze acht Stunden schlafen. Der andere Teil muss wach bleiben. Vier Wochen lang kontrollieren die Forscher, wie das Immunsystem reagiert. Die beiden Testpersonengruppen unterscheiden sich nur dadurch, dass die eine in der Nacht direkt nach der Virusattacke schlafen durfte und die andere nicht. Ergebnis: Die Personen, die schlafen durften, haben einen viel besseren Schutz gegen das Virus aufgebaut als die Testteilnehmer mit der durchwachten Nacht. Auch die Auswirkungen von kurzfristigem Schlafentzug auf den Hormonhaushalt haben die Forscher untersucht. Je weniger die Testpersonen pro Nacht schlafen durften, umso mehr vom Hungerhormon Grelin hatten sie im Blut: Müdigkeit macht also hungrig. Nach mehreren schlaflosen Nächten steigt der Blutzucker auf Werte, wie man sie sonst bei Diabetikern findet. Bei langfristigem Schlafmangel sind die Auswirkungen sogar noch gravierender: Besonders häufig treten Magengeschwüre auf, schwangere Frauen haben ein deutlich höheres Risiko einer Fehlgeburt, das Risiko an Brustkrebs zu erkranken steigt, und die Herzinfarktgefahr ist um 40 Prozent erhöht!