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Schlag gegen Erdogan-Widersacher im Militär

14. Dezember 2018

Türkische Behörden gehen weiter hart gegen angebliche Staatsfeinde vor. Diesmal trifft es vor allem angebliche Gülen-Anhänger in der Armee.

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Türkei Festnahme von Mitgliedern der Gülen Bewegung
Seit dem Putschversuch im Juli 2016 werden regelmäßig mutmaßliche Gülen-Anhänger verhaftet (Archivbild)Bild: picture-alliance / ZUMAPRESS.com

Erst vor einer Woche hatten Sicherheitskräfte landesweit nach mehr als 200 Menschen gesucht, mindestens 90 von ihnen landeten in Gefängnissen. Nun hat die Staatsanwaltschaft Istanbul erneut zahlreiche Haftbefehle ausgestellt. Insgesamt 267 Personen wurden zur Festnahme ausgeschrieben. Das meldet die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu.

In diesem Fall soll es sich hauptsächlich um aktive Soldaten, Offiziere und Unteroffiziere, aber auch um Angestellte der Rüstungsindustrie handeln. Ihnen allen werden Verbindungen zum islamischen Prediger Fethullah Gülen vorgeworfen. Die Regierung macht Gülen für den Putschversuch von 2016 verantwortlich. Seitdem greift die türkische Regierung hart gegen angebliche Staatsfeinde und Regierungskritiker durch. Die international scharf kritisierten Maßnahmen treffen auch Lehrer, Dozenten, Menschenrechtsaktivisten und Journalisten.

Nach offiziellen Angaben von Mitte November wurden seit 2016 runde 218.000 Menschen festgenommen. Zu einer Verurteilung kam es in knapp 16.700 Fällen, fast 15.000 Personen befanden sich zum Stichtag noch in Untersuchungshaft. Verteidigungsminister Hulusi Akar gab an, bis Anfang November seien allein beim Militär mehr als 15.000 Angestellte ihres Amtes enthoben worden. Medienberichten zufolge wird zudem in Kürze eine weitere Welle von Entlassungen und Festnahmen bei der Armee erwartet, da die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen auf neue Kreise ausgeweitet habe.

djo/jj (afp, dpa)