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Begraben unter Schlammlawine

2. August 2014

Mitten in der Nacht riss der Boden auf, Schlamm drang durch die Fenster. Am Morgen nach dem Erdrutsch stand in dem Ort im südasiatischen Nepal fast nichts mehr. Jetzt droht weiteren Dörfern Gefahr.

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Erdrutsch in Nepal (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Dipesh Shrestha

Bei einem gewaltigen Erdrutsch im Nordosten Nepals sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen und womöglich Dutzende lebendig begraben worden. Nach Regierungsangaben wurden bei dem Unglück mehr als 20 Häuser und ein Wasserkraftwerk verschüttet.

Nach Angaben des Innenministeriums konnten acht Leichen geborgen und 16 Verletzte ins Krankenhaus geflogen werden. Viele Dorfbewohner werden aber weiterhin vermisst. Nach dem Unglück kam es zu Stromausfällen in dem Himalaya-Gebiet.

Hunderte Tonnen Geröll

Wie Augenzeugen berichteten, riss in der Nacht zum Samstag der Boden auf, nachdem heftiger Monsunregen einen steilen Hang aufgeweicht hatte. Hunderte Tonnen Erde und Geröll stürzten ins Tal. "Ich hörte ein lautes Geräusch, und Schlamm drang durch das Fenster in den Raum, in dem ich schlief", berichtet ein Tourist aus Belgien. "Ich versuchte, zwei andere Menschen im Haus zu retten, aber ich schaffte es nicht."

Zerstörte Häuser nach dem Erdrutsch in Nepal (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/ZUMAPRESS.com

Am Tag danach steht in dem Ort nicht mehr viel. Von vielen Gebäuden sind nur Balken und Bleche geblieben. Weil sich die Masse aus Schlamm und Steinen in den angrenzenden Sunkoshi-Fluss ergoss und diesen blockiert, bildete sich ein gefährlicher Rückstau, der ganze Dörfer bedroht. Die Armee rückte an, um den Weg für das Wasser kontrolliert freizusprengen. Dörfer unterhalb der Unglücksstelle, die nordöstlich der Hauptstadt Kathmandu liegt, wurden evakuiert. In der Region wurde der Notstand ausgerufen.

Im Nachbarland Indien hatte es erst am Mittwoch einen verheerenden Erdrutsch gegeben. Dort gehen die Behörden inzwischen von 153 Todesopfern aus, wobei erst etwa die Hälfte der Leichen aus Trümmern und Schlamm gezogen werden konnten. Für die übrigen Verschütteten seien die Überlebenschancen mittlerweile sehr gering, sagte Katastrophenschutz-Leiter Alok Awasthi dem Nachrichtensender NDTV. Nach tagelangem Regen im westindischen Staat Maharashtra hatte sich am Mittwochmorgen ein Berghang gelöst und das Dorf Malin größtenteils unter sich begraben.

jj/rb (dpa, afp)