1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Tschick"-Autor Herrndorf tot

27. August 2013

Mit seinem Abenteuerroman "Tschick" stand er monatelang an der Spitze der Bestsellerliste. Jetzt ist Wolfgang Herrndorf nach langer schwerer Krankheit gestorben, wie der Rowohlt Verlag mitteilte. Er wurde 48 Jahre alt.

https://p.dw.com/p/19XUB
Wolfgang Herrndorf, deutscher Schriftsteller und Maler, (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Erwin Elsner

Mit "Tschick" landete er 2010 einen Überraschungserfolg. Inzwischen hat sich das Buch über die abenteuerliche Fahrt der beiden Freunde Maik und Andrej quer durch Ostdeutschland mehr als eine Million mal verkauft. Es wurde in 24 Sprachen übersetzt.

2012 erhielt Herrndorf für seinen Agententhriller "Sand" den renommierten Preis der Leipziger Buchmesse. Schon diese Auszeichnung konnte er nicht mehr persönlich entgegennehmen. Er litt seit 2010 an einem bösartigen Gehirntumor.

Über sein Leben und seine Arbeit mit dem Tumor gab Herrndorf in dem Internetblog "Arbeit und Struktur" Auskunft. Nach drei Operationen, zwei Bestrahlungen und drei Chemotherapien musste er jetzt den Kampf gegen den Krebs aufgeben. Nach Angaben seiner Kollegin und Weggefährtin Kathrin Passig erlag er jedoch nicht seinem Krebsleiden, sondern setzte seinem Leben selbst ein Ende.

Mehrfach ausgezeichnet

1965 in Hamburg in kleinbürgerlichen Verhältnissen geboren, studierte Herrndorf zunächst in Nürnberg Malerei und arbeitet dann als Illustrator, unter anderem für das Satiremagazin "Titanic". 2002 erschien sein Debüt-Roman "In Plüschgewittern".

Herrndorf wurde mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er unter anderem 2004 für die Kurzgeschichte "Diesseits des Van-Allen-Gürtels" den Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb. 2008 folgten der Deutsche Erzählerpreis, 2011 der Brentano-Preis sowie den Deutschen Jugendbuchpreis und 2012 der Hans-Fallada-Preis. Gemeinsam mit seinen Berliner Autoren-Freunden Kathrin Passig und Sascha Lobo arbeitete er außerdem für den Weblog "Riesenmaschine", der mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde.

gmf/re (dpa, epd)