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Schuldenkrise: Der Nächste bitte! (12.06.2012)

12. Juni 2012

Wetten gegen Italien +++ Widersprüchliches aus Spanien +++ Wachstumsschwäche in Indien +++ Angst am Opel-Standort Bochum +++

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Zahnräder in einem Wälzlager
Bild: dapd

Schuldenkrise: Der Nächste bitte! (12.06.2012)

Die Hilfszusage von bis zu 100 Milliarden Euro für Spaniens Banken hat an den Börsen keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Nur kurz stiegen die Kurse, dann verpufften die Gewinne wieder. Beunruhigender ist jedoch, dass sich nun der Druck auf das nächste Euroland erhöht: An den Finanzmärkten wird nun gegen Italien gewettet. Ein Bericht über das Kalkül der Spekulanten.

Widersprüchliches aus Spanien

Im Verlauf der Schuldenkrise in Europa lässt sich immer wieder folgendes Muster beobachten: Politiker behaupten etwas – vermeintlich, um die Märkte zu beruhigen. Wenn das nicht funktioniert, behaupten sie kurz darauf das Gegenteil. So lief das auch im Fall der Hilfszusagen für Spanien. Erst hieß es, Spanien wolle unter keinen Umständen Hilfe beantragen, sondern seine Probleme alleine lösen. Die anderen Euroländer beteuerten, sie würden Spanien nicht zu einem Antrag drängen. Nach dem Antrag sagte der spanische Regierungschef, er selbst habe günstige Konditionen verlangt. Worauf ihm kurz darauf der europäische Kommissionspräsident widersprach: Er, Barroso, habe den spanischen Regierungschef davon überzeugt, um Hilfe zu bitten. Unser Madrid-Korrespondent hat sich Gedanken gemacht über die Frage, wer wirklich auf die Idee kam.

Indiens Schwäche

Europa ist durch die Schuldenkrise schwer angeschlagen. Impulse für das weltweite Wirtschaftswachstum könnten allenfalls von den großen Schwellenländern kommen. Doch China leidet unter der Schwäche Europas, seines wichtigsten Exportmarktes. Und auch Indien hat gewaltige Probleme. Das indische Wachstum ist so gering wie seit neun Jahren nicht mehr. Eine Ratingagentur warnte Indien sogar vor dem Verlust seiner Kreditwürdigkeit.

Angst am Opel-Standort Bochum

Heute kommen in Detroit die Aktionäre von General Motors zusammen, anschließend tagt der Verwaltungsrat. Dabei geht es auch um die Frage, wie es mit der europäischen GM-Tochter Opel weitergeht. GM ist drei Jahre nach der Insolvenz wieder profitabel und größter Autobauer der Welt. Doch in Europa schreibt der Konzern noch immer rote Zahlen.

In der Ruhrgebietsstadt Bochum geht deshalb wieder die Angst um. Sollte GM das Bochumer Opel Werk schließen, hätte die Stadt einen weiteren großen Arbeitgeber verloren. Erst 2008 hatte der Handybauer Nokia sein Werk in Bochum dichtgemacht, tausende Arbeitsplätze fielen weg.

Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker