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Politik

Schwarzer Abgeordneter brüskiert Trump

31. Juli 2019

Mit rassistischer Rhetorik sorgte der US-Präsident jüngst für Empörung. Ein Parlamentarier des Bundesstaates Virginia nimmt seinen ganzen Mut zusammen - und unterbricht eine Rede von Donald Trump.

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US-Präsident Donald Trump
Bild: picture-alliance/newscom/UPI/M. Theiler

Es geschah während Donald Trumps Ansprache zur Erinnerung an die Gründung der ersten englischen Siedlung auf dem Gebiet der heutigen USA im Jahr 1619: Plötzlich tritt Ibraheem Samirah, Abgeordneter im Parlament des Bundesstaats Virginia, zwischen Präsident und Kameras.

Samirah hält Schilder hoch - "Schiebt Hass ab" und "Geh' zurück in Deine verdorbene Heimat" steht darauf. Sicherheitskräfte eilen heran, Trump unterbricht seine Ansprache in Jamestown - während der dunkelhäutige Parlamentarier aus dem Saal gebracht wird.

Abgeordneter Ibraheem Samirah unterbricht Donald Trump bei Rede
Wehrt sich auf seine Weise: Ibraheem SamirahBild: picture-alliance/newscom/UPI/M. Theiler

In seiner Rede erinnerte der US-Präsident daran, dass mit den ersten englischen Siedlern auch die ersten afrikanischen Sklaven nach Nordamerika kamen. "Wir erinnern an jede heilige Seele, die unter den Schrecken der Sklaverei gelitten hat", sagte Trump.

Der Tyrann und der Unruhestifter

Der Auftritt des Präsidenten wurde von den schwarzen Abgeordneten des Parlaments von Virginia boykottiert. Sie begründeten dies mit Trumps "rassistischer und xenophober Rhetorik". So hatte er am vergangenen Wochenende den afroamerikanischen Kongressabgeordneten Elijah Cummings als "brutalen Tyrannen" und dessen Wahlkreis in Baltimore als "widerliches, von Ratten und Nagern befallenes Drecksloch" bezeichnet.

USA Politiker Elijah Cummings Demokraten
Schlug Donald Trumps Abneigung entgegen: Elijah CummingsBild: Getty Images/M. Wilson

Am Montag ließ er beleidigende Tiraden gegen den schwarzen Bürgerrechtler Al Sharpton vom Stapel, den er als "Betrüger" und "Unruhestifter" bezeichnete. "Er hasst Weiße und Polizisten", twitterte Trump über den US-Demokraten. Bereits Mitte Juli hatte er vier dunkelhäutige Politikerinnen der Demokraten attackiert, die er dazu aufrief, in ihre vermeintlichen Herkunftsländer zurückzukehren.

Rassismusvorwürfe wies Trump zurück. "Ich bin die am wenigsten rassistische Person auf der ganzen Welt", sagte er vor Journalisten im Weißen Haus. Kein anderer US-Präsident habe mehr für die Schwarzen in den USA getan als er. So sei etwa die Arbeitslosenquote unter Afroamerikanern so niedrig wie nie in der Geschichte des Landes, betonte Trump.

wa/se (afp, dpa)