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Schweinegrippe klingt vorerst nur in Mexiko ab

3. Mai 2009

In ihrem Herkunftsland Mexiko ist die Schweinegrippe nach Angaben der dortigen Regierung bereits auf dem Rückzug. In anderen Ländern breitet sie sich aber weiter aus. Anlass zur Entwarnung besteht noch nicht.

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Ferkel (Foto: AP)
Experten rätseln, ob die Schweinegrippe wirklich vom Schwein kommtBild: AP

Die H1N1-Influenza habe zwischen dem 23. und 28. April ihren Höhepunkt erreicht, sagte Gesundheitsminister Jose Angel Cordova am Sonntag (03.05.2009). "Vom Verlauf her befindet sich die Epidemie in der abklingenden Phase", betonte er. Der Regierung zufolge sind in Mexiko möglicherweise mehr als 100 Menschen an der Schweinegrippe gestorben. 19 Todesfälle wurden von der Weltgesundheitsorganisation zweifelsfrei bestätigt.

Trotz des Abklingens der Schweinegrippe in Mexiko, von wo sie sich ursprünglich ausgebreitet hat, riefen die Gesundheitsbehörden dazu auf, weiter wachsam zu sein. Die WHO wies darauf hin, dass sich das Virus schnell verändern könne.

Schweinegrippe bei Schweinen

Ein beunruhigendes Zeichen dafür ist eine Vorfall aus Kanada. Dort ist das Schweinegrippe-Virus nun offenbar erstmals von einem Menschen auf Schweine übertragen worden. Die Tiere in der Provinz Alberta hätten sich höchstwahrscheinlich bei ihrem Farmer infiziert, der kürzlich aus Mexiko zurückgekehrt ist, teilte die kanadische Lebensmittelbehörde in Ottawa mit.

Leerer Strand (Foto: AP)
Die Mexiko sind die Strände wegen der Grippe wie leergefegtBild: AP

Der Mann habe nach seiner Reise Symptome der Grippe gezeigt, so die Lebensmittelbehörde. Es sei "sehr wahrscheinlich", dass das Virus A/H1N1 von ihm auf die Tiere übergegangen sein. Die Herde stehe nun unter Quarantäne, die Tiere und der Farmer sind nach Angaben der Behörde dabei, sich zu erholen. Die Lebensmittelsicherheit sei durch den Fall nicht gefährdet.

Ursprünglich war vermutet worden, dass die Schweinegrippe von Schweinen in Mexiko auf den Menschen übergegangen ist. Nachweisen ließ sich der Übertragungsweg aber bislang nicht. Nicht zuletzt deshalb werden immer mehr Zweifel laut, ob der Name Schweinegrippe für das H1N1-Virus korrekt gewählt ist. Es ist aber bekannt, dass menschliche Influenza-Viren auf Schweine übertragen werden können. Und Schweine gelten selbst als bedeutendes Reservoir von Grippeviren. In den Tieren können dann neue Viren entstehen, die wiederum für den Menschen gefährlich sein können.

Erklärung pro Schweinefleisch

Absperrung (Foto: AP)
Honkong: Wo die Schweinegrippe war, wird abgesperrtBild: AP

Vier große Organisationen haben sich unterdessen gegen ein Importverbot von Schweinefleisch ausgesprochen. Wenn Hygieneregeln beachtet würden, sei Schweinefleisch nicht infektiös, teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Welternährungsorganisation (FAO), die Welthandelsorganisation (WTO) und die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Zwei neue Fälle in Deutschland

In Deutschland ist die Zahl der an der Schweinegrippe erkrankten Menschen mittlerweile auf acht gestiegen. "Es gibt keinen Grund zur Entwarnung", sagte der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Jörg Hacker, am Sonntag in Berlin. Es gebe zudem rund zwanzig Verdachtsfälle. Hecker begrüßte, dass in Deutschland ab sofort eine Meldepflicht schon bei Verdacht auf Schweinegrippe besteht.

Bei den zwei jüngsten Fällen handele es sich um ein Ehepaar aus Frankfurt/Oder, das im selben Flugzeug gesessen wie die aus Mexiko zurückgekommene 22-jährige Hamburgerin, die ebenfalls mit dem Virus infiziert ist. Entwarnung konnte am Samstagabend hingegen in Köln gegeben werden. Der 40-Jährige, der von einer Brasilienreise mit Grippesymptomen zurückgekehrt war, sei nicht an einer Grippe vom Typ H1N1 erkrankt. (det/gri/sams/afp/ap/dpa/rtr)