1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Schwerwiegende Panne bei Brustkrebsvorsorge

2. Mai 2018

Seit 2009 sind in Großbritannien möglicherweise bis zu 270 Frauen vorzeitig gestorben, weil sie nicht wie üblich zur Vorsorge-Untersuchung eingeladen wurden. Ursache war offenbar eine Computerpanne.

https://p.dw.com/p/2x3Ot
Symbolbild Krebstherapie
Mammographie-Aufnahmen einer weiblichen BrustBild: picture-alliance/dpa/F. Gentsch

Über Jahre hinweg wurden bei der Brustkrebsvorsorge wegen einer Panne im Vorsorgeprogramm abschließende Tests versäumt, wie das Gesundheitsministerium in London einräumte. Demnach erhielten von 2009 bis Anfang 2018 schätzungsweise 450.000 Frauen keine Einladung für die abschließende Krebsvorsorgeuntersuchung der Brust. Betroffen sind laut den Angaben Frauen, die in dem Zeitraum zwischen 68 und 71 Jahre alt waren. 

Gesundheitsminister Jeremy Hunt entschuldigte sich vor dem Parlament. Das Versäumnis sei durch einen "Fehler in einem Computer-Algorithmus" ausgelöst worden. Es sei aber nicht klar, ob die ausgebliebene Untersuchung zu gesundheitlichen Schäden oder zu Todesfällen geführt habe. Nach Schätzungen sei es aber durchaus möglich, dass das Leben von 135 bis 270 Frauen durch das ausgefallene Brustkrebs-Screening verkürzt worden sei. Alle Frauen, die in dem fraglichen Zeitraum nicht zur einer Mammographie eingeladen worden seien, würden bis Ende Mai kontaktiert.

Der Minister ordnete eine unabhängige Untersuchung zu der schwerwiegenden Panne bei der Gesundheitsvorsorge ein.

Emma Greenwood vom britischen Krebsforschungszentrum erklärte, es sei "sehr besorgniserregend", dass über einen langen Zeitraum so viele Frauen keine Einladung zur Abschluss-Vorsorgeuntersuchung erhalten hätten.

In Großbritannien werden Frauen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren normalerweise alle drei Jahre von den staatlichen Gesundheitsbehörden zur Brustkrebsvorsorge durch den National Health Service (NHS) aufgefordert.

qu/kle (afp ,rtr, ape)