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Schwierige Hilfe für Tsunami-Opfer

29. Oktober 2010

Der Vulkan Merapi spuckt weitere Aschefontänen aus. Unterdessen kämpfen die Indonesier gegen die Folgen des Tsunamis auf den Mentawai-Inseln: Hohe Wellen behindern die Helfer.

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Vulkan Merapi spuckte erneut glühend heiße Asche in den Himmel (Foto: dpa)
Vulkan Merapi spuckte erneut glühend heiße Asche in den HimmelBild: picture-alliance/dpa

Ein Erdbeben der Stärke 7,7 hatte am Montag einen Tsunami auf den indonesischen Mentawai-Inseln ausgelöst. Mehrere Dörfer wurden zerstört. Vier Tage danach gestaltet sich die Versorgung der Opfer schwierig. Das schlechte Wetter behindere die Lieferung von Hilfsgütern, sagte der Chef der Katastrophenschutzbehörde in West Sumatra, Ade Edward am Freitag (29.10.2010).

Die Nothilfe läuft nur schleppend an

Nach dem Tsunami: Die Insel Pagai Selatan (Foto: AP)
Nach dem Tsunami: Die Insel Pagai SelatanBild: AP

Durch die Flutwelle starben 408 Menschen. Hunderte werden noch vermisst. Die Rettungskräfte befürchten, dass viele von ihnen tot sind, da sie vermutlich von der Flutwelle ins Meer gerissen wurden. Nach Angaben der Rettungskräfte leben derzeit knapp 13.000 obdachlose Menschen in Notlagern.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bekundete Indonesien sein Mitgefühl und bot dem Land die Hilfe der Vereinten Nationen an. Er sei "tief betroffen angesichts der Todesopfer und der Zerstörungen", sagte ein UN-Sprecher am Donnerstag (29.10.2010) in New York. Die Vereinten Nationen seien bereit, Indonesien bei den notwendigen Hilfsmaßnahmen zu unterstützen.

Opfer berichteten, dass sie keine Warnung vor dem Tsunami erreicht habe, obwohl in der Hauptstadt Jakarta ein offizieller Tsunami-Alarm ausgelöst worden war. Nach Behördenangaben hat das für 100 Millionen Euro eingerichtete System nicht funktioniert. Die deutsch-indonesische Anlage sei nicht richtig gewartet worden und deswegen vor einem Monat ausgefallen, hieß es.

Vulkan Merapi weiter aktiv

Der Vulkan Merapi brach zum vierten Mal aus (Foto: TMAX/Fotolia)
Der Vulkan Merapi brach zum vierten Mal ausBild: TMAX - Fotolia.com

Unterdessen ist der Vulkan Merapi erneut ausgebrochen. Seit Dienstag kommt der Feuerberg 1300 Kilometer östlich der indonesischen Insel Java nicht zur Ruhe. Die Zahl der Todesopfer nach der ersten Eruption stieg auf 36. Die Anwohner hatten die Warnungen der Vulkanologen ignoriert und waren auf ihre Felder zurückgekehrt.

Experten lassen keinen Zweifel, dass der Vulkan Merapi weiter gefährlich bleibt. Der Gasdruck im Krater sei weiterhin enorm, sagte der Chef des Zentrums für Vulkankatastrophen, Surono. "Bis der Druck wieder abgebaut ist, wird es viele, viele Ausbrüche geben", sagte der Geophysiker Birger Lühr vom Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam. "Wir erwarten, dass dieser Vorgang noch anhält – und wenn es übel läuft, sogar vielleicht ein, zwei, drei Monate", erklärte Lühr.

Autor: Rayna Breuer (mit dpa, dapd, afpd)
Redaktion: Martin Schrader

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