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Segellegende Hans-Otto Schümann ist tot

Stefan Nestler22. September 2014

Im Alter von 97 Jahren ist Hans Otto Schümann gestorben. Der Hamburger gehörte zu den schillerndsten Figuren des deutschen Segelsports.

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Hans Otto Schümann an Bord einer seiner Yachten. Foto: Imago
Bild: Imago/Tatjana Pokorny

Eigentlich wollte er seine erste Segelyacht "Saphir" nennen. "Leider kam mir ein Juwelier mit diesem Schiffsnamen zuvor. Da wählte ich den roten Rubin", erzählte Hans Otto Schümann einmal in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Wenn er seine Rubin-Yachten bei großen Regatten an den Start schickte, rief Schümann stets: "Rasmus, altes Rübenschwein, lass Rubin heute vorne sein" und kippte ein Glas Sherry ins Meer. Offensichtlich half es. Dreimal - 1973, 1985 und 1993 - gewann Schümann mit seinen Crews den Admiral's Cup, die inoffizielle Mannschaftsweltmeisterschaft im Hochsee-Segeln.

Von 1985 bis 1993 leitete der Unternehmer aus Hamburg den Deutschen Segler-Verband, später wurde er dessen Ehrenpräsident. Schümann war auch ein bedeutender Mäzen, er unterstützte die Hamburger Kulturszene, aber auch deutsche Segler wie seinen Namensvetter Jochen Schümann. Mit dem America's-Cup-Gewinner und dreimaligen Olympiasieger war er nicht verwandt.

Hans-Otto Schümann wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Silbernen Lorbeerblatt, der höchsten deutschen Sportlerehrung. Als erster Deutscher seit Kaiser Wilhelm II. wurde er 1987 als Mitglied in die legendäre britische Royal Yacht Squadron aufgenommen, einen der ältesten Yacht-Clubs der Welt. Am vergangenen Wochenende starb der Nestor des deutschen Hochsee-Segelsports im Alter von 97 Jahren in seiner Heimatstadt Hamburg.

sn/asz (sid, dpa, Munzinger)