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Sensation durch die Bayern-Frauen

Tobias Oelmaier12. Mai 2012

Die Münchenerinnen entthronten den 1. FFC Frankfurt im Finale von Köln mit einem unerwarteten 2:0-Sieg. Für München ist es der erste Titel seit 36 Jahren.

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Die Spielerinnen des FC Bayern München recken den gerade gewonnenen DFB-Pokal nach oben (Bild: dpa)
Bild: picture alliance/dpa

Dass ein FC Bayern als glatter Außenseiter in ein Pokalendspiel geht, kommt wohl nur bei den Frauen vor. Denn hier sind die Damen des 1. FFC Frankfurt für gewöhnlich die erste Kraft im Lande, als Rekordmeister und Rekordpokalsieger. Dennoch jubelten nach dem Finale in Köln die Münchenerinnen. Mit 2:0 (0:0) setzten sie sich verdient gegen die Titelverteidigerinnen durch und feierten den ersten Pokaltriumph in ihrer Vereinsgeschichte. Die Tore erzielten Sarah Hagen (63. Minute) per Kopf nach einer Ecke und Ivana Rudelic, die einen Konter in der Nachspielzeit (90.+1) überlegt abschloss. Für die Bayern-Frauen ist es der größte Erfolg seit dem Gewinn der Meisterschaft 1976.

Bereits vor dem Spiel hatte Managerin Karin Danner die "Mia-san-Mia-Mentalität" (Wir-sind-wir-Mentalität) in ihrem Team beschworen und ein selbstbewusstes Auftreten gefordert. Und das im Bewusstsein, dass der Bayern-Etat gerade mal halb so groß ist wie der des 1. FFC. Tatsächlich waren die Münchenerinnen dem großen Favoriten nicht nur ebenbürtig, sondern über weite Strecken überlegen. "Für uns war es das Highlight der Saison. Wir haben immer daran geglaubt, dass wir das schaffen können", kommentierte Torfrau und Kapitänin Kathrin Längert das Ergebnis.

Frankfurts Saskia Bartusiak sitzt nach dem Spiel enttäuscht auf dem Rasen (Bild: dpa)
Frankfurts Saskia Bartusiak kann den schwachen Auftritt ihres Teams nicht fassenBild: picture alliance/dpa

Mit Mini-Etat zum Titel

Nicht nur für die meisten der vielen jungen und unerfahrenen Spielerinnen ist der Pokalsieg der Höhepunkt ihrer Karriere. Auch Trainer Thomas Wörle, der nach dem Schlusspfiff von einer "Sensation" sprach, machte in Köln vor 16.000 Zuschauern sein Meisterstück. Der 30jährige hat sein Amt vor drei Jahren von seinem Vater übernommen und damit die Familientradition fortgesetzt. Seine Reaktion: "Wir sind einfach alle überwältigt."

Die Frankfurterinnen dagegen waren regelrecht geschockt vom eigenen Auftritt. Nationalspielerin Saskia Bartusiaks Analyse fiel denn auch schonungslos aus: "Wir haben eigentlich alles falsch gemacht. Wir waren einfach schlecht von vorne bis hinten". Nun heißt es die Niederlage möglichst schnell aus den Köpfen bekommen, denn bereits am Donnerstag (17.05.2012) steht das nächste Finale an - das in der Champions-League gegen Titelverteidiger Olympique Lyon. Endspielort ist - wie bei den Männern - München. Hoffentlich kein schlechtes Omen!