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"Setzt Euch für Mädchen ein"

11. Oktober 2012

Weil sie Mädchen sind, werden viele junge Frauen auf der Welt benachteiligt: Sie können nicht zur Schule gehen, müssen schwer arbeiten und werden Opfer von Gewalt. Der 1. Welt-Mädchentag macht jetzt darauf aufmerksam.

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Ein Mädchen in Niger hält eine kleine Tafel, auf der «11. Oktober» geschrieben steht, in ihrem Klassenzimmer hoch. (Foto: dpa)
WeltmädchentagBild: picture-alliance/dpa/Plan International

75 Millionen Mädchen sind es weltweit, die nicht zur Schule gehen können. Dabei bedeutet Schulbildung für die jungen Frauen nicht nur Lesen und Schreiben zu lernen. Gebildete Mädchen können sich auch besser schützen: Vor dem Schicksal, zu früh verheiratet zu werden, aber auch vor Gewalt und Diskriminierung.

Junge Mädchen in Afghanistan haben es besonders schwer. 1,5 Millionen Mädchen im Grundschulalter sind in dort laut dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF vom Unterricht ausgeschlossen. In dem Land fehlt es immer noch an Schulen und unter den Taliban war Mädchen der Schulbesuch verboten. Dazu kommt, dass es gerade in ländlichen Gebieten viele Familien gibt, die ihre Töchter lieber früh verheiraten oder im Haushalt mithelfen lassen, als sie in eine Schule zu schicken.

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Mit ihrer Kampagne "Because I am a Girl" ("Weil ich ein Mädchen bin") fordert die internationale Hilfsorganisation "Plan" bereits seit 2003, sich stärker für die Rechte von Mädchen auf der ganzen Welt einzusetzen. Sie appellierten an die Regierungen mehrerer Länder. Deren Anträge veranlassten die Vereinten Nationen schließlich dazu, den 11. Oktober 2012 als ersten Welt-Mädchentag ins Leben zu rufen, um auf die Benachteiligung von Mädchen und jungen Frauen in vielen Ländern der Welt hinzuweisen.

"Plan" wies darauf hin, wer als junge Frau eine Schul- oder Ausbildung erhalte, könne in seinem späteren Berufsleben mehr verdienen und damit nicht nur das Einkommen der Familie aufbessern, sondern gleichzeitig auch in die Gesellschaft investieren. "Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass gebildete Mädchen Leben retten und Zukunft verändern", betont die Kinderhilfsorganisation. Sie forderte deswegen Staaten in aller Welt auf, dafür zu sorgen, dass Kinder für mindestens neun Jahre in die Schule gehen können.

Weniger Gewalt in Schulen

Der "Welt-Mädchentag" soll aber auch noch auf ein anderes Problem hinweisen: In vielen Ländern der Welt ist ausgerechnet die Schule der Ort, an dem Kinder Opfer von Gewalt werden. Das geht aus einem Bericht von "Plan International" hervor, den die Organisation zum Welt-Mädchentag veröffentlichte.

Im westafrikanischen Ghana gaben 75 Prozent der befragten Kinder an, dass sie Gewalt durch ihren Lehrer erfahren haben. 83 Prozent der Eltern fürchten außerdem, dass ihre Töchter in der Schule schwanger werden könnten. In Togo gaben 16 Prozent der Mädchen an, dass ihre Klassenkameradinnen von Lehrern in der Schule vergewaltigt worden seien.

vf / se (afp/ dpa)