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Skeleton-Olympiasieger unter Verdacht

3. Januar 2017

Nach Langläufer Alexander Legkow droht auch dem russischen Skeleton-Piloten Alexander Tretjakow der Verlust seiner Goldmedaille von den Olympischen Spielen in Sotschi. Auch bei den Frauen gibt es drei Verdachtsfälle.

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ÖsterreichBobfahrer Alexander Tretiakow in Innsbruck
Bild: picture-alliance/EXPA/www.picturedesk.com

Eine Sprecherin des russischen Verbandes bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur TASS, dass der 31 Jahre alte ehemalige Weltmeister Aleander Tretjakow zu den unter Dopingverdacht stehenden und derzeit vorläufig suspendierten russischen Athleten gehört. Am vergangenen Freitag hatte der Weltverband IBSF insgesamt vier russische Piloten suspendiert, allerdings noch keine Namen genannt. Laut russischem Verband sind neben Tretjakow auch die Drittplatzierte Jelena Nikitina sowie die fünft- und sechsplatzierten Olga Potylizyna und Marija Orlowa betroffen.

Im Falle einer endgültigen Disqualifikation der drei Skeleton-Pilotinnen würde die inzwischen zurückgetretene Deutsche Anja Selbach (geb. Huber) von Platz acht auf fünf vorrücken. "Das ist drei Jahre her, warum soll ich mich deswegen jetzt auf den Kopf stellen", sagte Selbach dem SID: "Das überrascht mich nicht wirklich. Das ist traurig und ganz schlimm für die Sportart. Ich hoffe, dass alle daraus lernen."

Keine WM in Sotschi, weiter offene Fragen

Nach den Erkenntnissen des zweiten McLaren-Reports hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) Ermittlungen gegen insgesamt 28 russische Sportler eingeleitet. Dabei geht es um manipulierte Dopingproben bei den Spielen in Sotschi. Bereits Mitte Dezember hatte die IBSF Russland die WM entzogen. Die ursprünglich in Sotschi geplanten Titelkämpfe finden nun im Februar auf der Bahn am Königssee statt. Zuvor hatten mehrere Länder erklärt, Sotschi boykottieren zu wollen oder einen entsprechenden Schritt zumindest in Erwägung zu ziehen.

Neben den vier Skeleton-Piloten wurden aufgrund der Ermittlungen bisher zudem zwei Biathleten und sechs Skilangläufer aus Russland suspendiert, darunter auch 50-km-Olympiasieger Alexander Legkow und Silbermedaillengewinner Maxim Wylegschanin. Das Langlauf-Sextett hatte kurz vor dem Jahreswechsel beantragt, seine Suspendierung aufzuheben, war damit aber erfolglos geblieben. An der derzeit laufenden Tour de Ski dürfen die Athleten nicht teilnehmen.

asz/sn (sid)