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Historische Mission mit Happy End

2. August 2020

"Danke, dass Sie mit SpaceX geflogen sind." So klingt das, wenn Astronauten mit einem privaten Anbieter reisen. Der erste bemannte Flug zur ISS mit einem Raumschiff von Elon Musk war nicht nur deshalb richtungweisend.

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US-Astronauten nach historischer Mission zur ISS wieder auf Erde
Nach zwei Monaten im All hat die NASA ihr Astronauten-Duo sicher aus dem Golf von Mexiko gefischt.Bild: Reuters/NASA

Nach zwei Monaten im All sind die beiden US-Astronauten Bob Behnken und Doug Hurley von der Internationalen Raumstation ISS auf die Erde zurückgekehrt. Die Kapsel des Raumfahrzeugs "Crew Dragon" des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX tauchte am Sonntag vor der Küste des US-Bundesstaates Florida in den Golf von Mexiko ein. Damit hat zum ersten Mal ein privates Unternehmen Astronauten zur ISS und wieder zurückgebracht. SpaceX gehört dem Tesla-Gründer und Milliardär Elon Musk.

"Im Namen der Teams von SpaceX und NASA willkommen zurück auf dem Planeten Erde", begrüßte der Flugdirektor des Unternehmens die beiden Raumfahrer nach der Landung im Wasser. "Und danke, dass Sie mit SpaceX geflogen sind." "Es war eine Ehre und ein Privileg", antwortete Hurley. Beiden Astronauten geht es offenbar gut.

Die SpaceX-Kapsel "Endeavour" auf dem Rückflug zur Erde
Bild: Imago Images/NASA

Behnken und Hurley hatten die Kapsel "Endeavour" am Samstag von der ISS abgedockt. Die Reise zurück zur Erde dauerte 21 Stunden. Die erfolgreiche Landung im Meer war ein wichtiger abschließender Test dafür, ob Musks Firma Astronauten in den Orbit und wieder zurückbringen kann. Bislang hatte das kein Privatunternehmen geschafft.

Die "Endeavour" unmittelbar vor dem "Splashdown" im Golf von Mexiko
Bild: picture-alliance/dpa/NASA

Vier große Fallschirme öffneten sich, als die Raumkapsel in die Erdatmosphäre eintrat. In weniger als einer Stunde bremste das Gefährt so von 28.000 Stundenkilometern auf 24 Stundenkilometer ab. Es wurde von einem Bergungsteam aus dem Wasser gezogen und per Hubschrauber an Land gebracht.

Die SpaceX-Kapsel wird nach der Wasserlandung geborgen
Bild: Reuters/NASA

Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronauten von den USA aus mit der Raumfähre "Atlantis" zur ISS geflogen. Danach mottete die NASA ihre Space-Shuttle-Flotte aus Kostengründen ein und war seither für Flüge zur ISS auf Russland angewiesen. Das war mit rund 80 Millionen Euro pro Flug in einer russischen Sojus-Kapsel nicht nur teuer, sondern kratzte auch mächtig am amerikanischen Ego. Umso erfreuter äußerte sich Präsident Donald Trump nun nach der geglückten Mission: "Es ist großartig, dass NASA-Astronauten nach einer sehr erfolgreichen zweimonatigen Mission zur Erde zurückkehren. Danke an alle!" Die Landung im Wasser sei sehr aufregend gewesen.

Eigentlich waren eigene Flüge aus den USA zur ISS von der NASA schon für 2017 angekündigt gewesen - im Zuge technischer Probleme, Finanzierungsschwierigkeiten und Umstrukturierungen nach der Wahl von Trump zum US-Präsidenten wurde das Projekt aber immer weiter aufgeschoben.

Der nächste SpaceX-Flug zur ISS ist für Ende September geplant. Dann sollen vier Raumfahrer an Bord sein, die sechs Monate auf der ISS bleiben.

rb/AL (afp, ap, dpa, rtr)