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"Kreuzimpfung hat sehr, sehr hohen Schutz"

2. Juli 2021

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will der Stiko-Empfehlung für eine Kombination der Impfstoffe von AstraZeneca und BioNTech oder Moderna folgen. Unterdessen wird die Liste der Corona-Risikogebiete länger.

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Coronavirus - PK Gesundheitsminister Jens Spahn
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wirbt für eine Kreuzimpfung gegen CoronaBild: Fabian Sommer/dpa/picture alliance

Deutschland hat nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ausreichend Impf-Dosen, um die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Kreuzimpfungen umzusetzen. Es werde jetzt "sehr zügig gehen können", sagte Spahn nach Beratungen mit seinen Länder-Kolleginnen und -Kollegen in Berlin.

Bei den Beratungen war auch der Leiter der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, zugeschaltet. Mertens habe dabei "sehr deutlich gemacht", dass die Kreuzimpfung aus AstraZeneca und BioNTech/Pfizer oder Moderna einen "sehr, sehr hohen Impfschutz mit sich bringt", berichtete Spahn.

Menschen warten neben einem Info-Plakat im zentralen Impfzentrum in Freiburg auf ihre Corona-Schutzimpfung
Durch die Kreuzimpfung könnten mehr Menschen schneller geimpft werden, so Jens SpahnBild: Hahne/Eibner/picture alliance

Der Minister verwies darauf, dass mit der Empfehlung der Stiko die Zweitimpfung bereits nach vier Wochen erfolgen könne. Damit könne man relativ schnell den vollen Impfschutz auch gegen die Delta-Variante erhalten. Allein in der kommenden Woche seien 500.000 bis 700.000 Menschen betroffen, bei denen eigentlich eine Zweitimpfung mit AstraZeneca anstehe

"Ausreichend Corona-Impfstoff in Deutschland"

Die Impfkommission hatte am Donnerstag überraschend mitgeteilt, dass Menschen, die eine erste Dosis des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca erhalten haben, künftig unabhängig von ihrem Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von BioNTech oder Moderna erhalten sollen.

Es sei ausreichend mRNA-Impfstoff der Hersteller BioNTech/Pfizer und Moderna vorhanden, betonte der CDU-Politiker. Zudem sei eine Erstimpfung mit dem Vektor-Vakzin des Herstellers AstraZeneca attraktiver geworden. "Wir haben viele Dosen von AstraZeneca, sagte Spahn, allein in den kommenden Tagen würden 2,4 Millionen Dosen davon geliefert, damit könne vielen Impfwilligen eine Erstimpfung verabreicht werden.

Eine Frau hält eine Ampulle mit Moderna-Impfstoff in der Hand
Der Impfstoff von Moderna oder BioNTech/Pfizer soll vor allem für Zweit-Impfungen genutzt werdenBild: Frank Hoermann/SVEN SIMON/picture alliance

Sollte im Herbst eine dritte Impfung gegen das Coronavirus nötig sein, hätte Deutschland auch dafür die erforderliche Menge an Impfstoffen, betonte der Bundesgesundheitsminister. Nach dem Stand vom Donnerstag sind laut offiziellen Angaben 55,1 Prozent der Deutschen einmal geimpft, 37,3 Prozent sind zwei Mal geimpft und damit vollständig geschützt.

Katalonien und Zypern jetzt Risikogebiete

Schlechte Nachrichten gibt es unterdessen für Urlauber: Mit Zypern und der spanischen Region Katalonien setzt die Bundesregierung ab kommenden Sonntag zwei weitere Urlaubsgebiete auf die Liste der Corona-Risikogebiete. Außerdem werden drei weitere Regionen in Spanien und Norwegen zu Risikogebieten erklärt, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte. Das hat aber kaum faktische Auswirkungen für Urlauber, da Flugreisende sich ohnehin bei Einreise testen lassen müssen und damit dann die Quarantänepflicht entfällt.

Blick auf die Kathedrale "La Sagrada Familia" von von Antoni Gaudi on Barcelona
Auch Barcelona liegt jetzt in einem Corona-RisikogebietBild: picture-alliance/robertharding/N. Clark

Allerdings bedeutet die Einstufung als Risikogebiet, dass das Auswärtige Amt von Reisen dorthin abrät. Als Risikogebiete werden Länder und Regionen eingestuft, in denen die Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz) über 50 liegen. Es ist die niedrigste Risikostufe.

In die beiden höheren Kategorien der Hochinzidenz- und Virusvariantengebiete werden am Sonntag keine zusätzlichen Länder oder Regionen eingestuft. Von der Risikoliste gestrichen wird in Europa nur eine Region in Kroatien, außerdem Katar und die Karibikinseln Guadeloupe und Aruba.

cw/sti (afp, dpa, rtr)