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Politik

Spanische Küstenwache rettet 450 Flüchtlinge

8. August 2018

Die Küstenwache hat 458 Menschen, darunter 13 Kinder, von neun Booten in der Straße von Gibraltar sowie im Alborán-Meer zwischen Marokko und Spanien aufgenommen. Unterdessen tritt Italien Schiffe an Libyen ab.

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Spanien -  Ankunft von Fluechtlingen in Andalusien
Erneut hat Spanien Hunderte Flüchtlinge aufgenommen - wie hier bei der Ankunft in der Küstenstadt Tarifa (Archivbild)Bild: picture alliance/CITYPRESS 24/f. Passolas

Die Rettung der Migranten teilte die Küstenwache per Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die Flüchtlinge hatten die Überfahrt demnach von Marokko aus gewagt.

Spanien hat Italien inzwischen als Hauptankunftsland für Migranten in der EU abgelöst. Die neue rechts-populistische Regierung in Rom lässt kaum mehr Bootsflüchtlinge ins Land, zudem scheinen die libyschen Behörden verstärkt gegen Schlepper vorzugehen. Viele Migranten weichen deshalb in die Nachbarländer Algerien und Marokko aus, um von dort aus die Überfahrt nach Spanien zu versuchen.

Seit Jahresbeginn kamen nach Angaben der Internationalen Migrationsorganisation (IOM) knapp 23.000 Flüchtlinge über das Meer in Spanien an. 307 Menschen starben bei dem Versuch nach Europa zu gelangen.

Italienische Schiffe für Libyen

Unterdessen weitet Italien die Unterstützung der libyschen Küstenwache aus und tritt dem Bürgerkriegsland zwölf Schiffe ab. Nach dem Senat segnete auch die Abgeordnetenkammer in Rom den Plan der populistischen Regierung ab, die in der Migrationsfrage eine harte Haltung eingenommen hat. Die Libyer bekommen zehn Patrouillenboote von der italienischen Küstenwache sowie zwei größere Schiffe von der Finanzpolizei Guardia di Finanza. Einige sollen bereits Ende des Monats einsatzbereit sein, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.

Italien unterstützt die libysche Küstenwache bereits seit vergangenem Sommer stärker. Vorangebracht hatte dies die sozialdemokratische Vorgängerregierung angesichts Abertausender Ankünfte geretteter Migranten an den Küsten des Landes. Seitdem kommen deutlich weniger Menschen in Italien an, die von Libyen aus auf Booten die gefährliche Überfahrt nach Europa wagen.

Italien und auch die EU, die die libysche Küstenwache und Marine ausbildet, werden für ihr Engagement in dem Bürgerkriegsland immer wieder scharf kritisiert. So warnt die Linksfraktion im Bundestag vor einer engen Kooperation zwischen der EU mit der libyschen Küstenwache. "Auf keinen Fall darf die Grenzagentur Frontex Informationen zu Seenotrettungsfällen mit der libyschen Küstenwache teilen. Bei der Truppe handelt es sich um staatlich lizenzierte Piraten, die brutal gegen Geflüchtete und Retter vorgehen", sagte der europapolitische Sprecher der Linksfraktion, Andrej Hunko, der Deutschen Presse-Agentur. 

Über die Straße von Gibraltar

In diesem Jahr hat die libysche Küstenwache bereits mehr als 12.000 Bootsflüchtlinge zurück in das Land gebracht, wo ihnen in Gefangenenlagern Gewalt und sogar Folter drohen. Immer wieder werfen Hilfsorganisationen der libyschen Küstenwache rücksichtsloses und gewalttätiges Verhalten bei Rettungseinsätzen im Mittelmeer vor.

jmw/sti (afp, dpa)