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Sparkurs im Pentagon

10. August 2010

Den Militärs geht das Geld aus: US-Verteidigungsminister Robert Gates kündigte jetzt Sparmaßnahmen in Millionenhöhe an. Genaue Summen wurden nicht bekanntgegeben, Details drangen trotzdem aus dem Pentagon an die Presse.

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US-Verteidigungsminister Robert Gates (Foto: AP)
Muss mit weniger auskommen: US-Verteidigungsminister Robert GatesBild: AP

Angesichts der angespannten US-Haushaltslage plant das Verteidigungsministerium abermals Einschnitte in mehrstelliger Millionenhöhe. Als größten und symbolträchtigsten Schritt nannte Pentagon-Chef Robert Gates am Montag (09.08.2010) die Schließung eines Oberkommandos in Norfolk (US-Staat Virginia), bei dem knapp 6000 Militärs und Zivilisten beschäftigt sind und das jährlich 240 Millionen Dollar (182 Millionen Euro) kostet.

Überdies sollen künftig weniger externe Vertragsfirmen beschäftigt und die Streitkräfte mit weniger Generälen und Admiralen auskommen.

Keine genaue Summe genannt

US-Soldaten im Afghanistan-Einsatz (Foto: AP)
Der Krieg in Afghanistan verschlingt UnsummenBild: AP

Gates nannte keine konkrete Summe, wie viel er mit den Einschnitten insgesamt einsparen will. Es handele es sich aber wahrscheinlich um einen eher moderaten Betrag verglichen mit dem gesamten für das nächste Jahr geplanten Pentagon-Haushalt von mehr als 700 Milliarden Dollar (530 Milliarden Euro), schreibt die "New York Times".

Der Pentagon-Chef hatte sein Ministerium bereits aufgefordert, von 2012 an binnen fünf Jahren 100 Milliarden Dollar einzusparen. Im ersten Jahr sollen es zunächst sieben Milliarden sein, 2016 dann 37 Milliarden. Gates hat bereits einige Dutzend Rüstungsprogramme gestrichen oder eingedampft. Die langfristigen Einsparungen dadurch werden auf etwa 330 Milliarden Dollar beziffert.

Rüstungskosten höher als unter Bush

Der "New York Times" zufolge waren die US-Verteidigungsausgaben über das vergangene Jahrzehnt im Durchschnitt inflationsbereinigt um sieben Prozent jährlich gestiegen, dabei eingerechnet die Kosten für die Kriege im Irak und in Afghanistan. Präsident Barack Obama beantragte für das nächste Jahr beim Kongress ein Budget von 708 Milliarden Dollar - über sechs Prozent mehr als der höchste Verteidigungsetat der Bush-Regierung.

Autor: Marko Langer (dpa)
Redaktion: Gerhard M Friese