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Alles Öko mit Mais

4. Februar 2011

"Toys go green" lautet das Motto der diesjährigen Spielwarenmesse in Nürnberg. Das passt genau zum Konzept des gelernten Landwirten Hubert Loick. Aus nachwachsenden Rohstoffen produziert er Spielzeuge.

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Kind mit PlayMais in der Hand (Foto: Loick AG)
Knetbare Legosteine aus MaisBild: Loick AG
Spielzeughersteller Hubert Loick (Foto: Loick AG)
Spielzeughersteller Hubert LoickBild: Hubert Loick

"Toys go green" bedeutet so viel wie "Einklang von Spielzeug und Natur". Ein Motto, das für Spielzeughersteller Hubert Loick keine leere Floskel ist. Der gelernte Landwirt aus Dorsten in Westfalen zeigte schließlich schon früh ein ausgeprägtes Gespür für einen sorgsamen Umgang mit Naturprodukten. "Als Kind war ich schon unternehmerisch aktiv. Wenn man früher die kleinen Kartoffeln wegwerfen musste, die bei der Aussiebung bei der Kartoffelproduktion kamen, da hab ich die kleinen Kartöffelchen abgepackt und hab sie als Delikatessenkartoffeln verkauft."

Das zeugt von ökologisch inspirierter unternehmerischer Phantasie. Später galt Loicks Interesse der Herstellung von Werkstoffen aus pflanzlichen nachwachsenden Rohstoffen. Vor allem aus Mais.

Spielzeugrohstoff: das Maiskorn

Aus Maiskörnern lässt sich nämlich allerhand mehr herstellen als nur Popcorn. Zum Beispiel biologisch abbaubare Verpackungen und Spielzeug, das die kindliche Kreativität fördert. Erst wird das Maiskorn gemahlen, dann das daraus gewonnene Maismehl mit Zusatzstoffen aus der Lebensmittelindustrie aufgeschäumt. Am Ende dieses Prozesses steht ein auf Naturbasis hergestelltes Spielzeug. Und zwar eine Art knetbarer Legostein, der kindgerecht kunterbunt daher kommt. Eingefärbt mit verträglichen Lebensmittelfarben in blau, gelb, rot und grün. So wie Gummibärchen.

Ein Mädchen hält ein Prinzessinbild aus PlayMais hoch (Foto: Loick AG)
Etwas für phantasievolle KinderBild: Loick AG

Wenn Kinder diesen "PlayMais" mit Wasser oder Spucke anfeuchten, dann können sie ihrer Phantasie freien Lauf lassen und daraus Figuren aller Art formen. "Ziel dieses Produktes ist es", sagt Hubert Loick, "die Kreativität, die eigentlich einem Kind angeboren ist, zu fördern."

Umweltbewusstsein im Kinderzimmer

Und da ökologisch bewusste Eltern auch im Kinderzimmer zunehmend auf mehr Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit setzen, hat der PlayMais-Hersteller das Grundsortiment aktuell um kindorientierte Themenbereiche erweitert. Speziell für Mädchen etwa habe man laut Geschäftsführer Klaus Schuppan eine Prinzessinnenwelt kreiert und für Jungs eine Piratenwelt. Die angebotene Bauernhof-, Dschungel- oder Safari-Welt spreche beide Geschlechter an. Geliefert werden in diesen Fällen vorgestanzte Grundformen aus Karton.

Eine Packung PlayMais (Foto: Loick AG)
Eine Packung PlayMais zum Kneten und BauenBild: Loick AG

Europaweit verkauft Hersteller Loick jährlich mittlerweile über zwei Millionen solcher Packungen und erzielt damit einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro. Allerdings hält ein solches Spielzeug auf Naturbasis, das zum Spielzweck immer neu angefeuchtet werden muss, nicht ewig wie ein Bauklotz. Darum hat man, so Klaus Schuppan, den sogenannten Spielwert ermitteln lassen. Um den Eltern, die dafür ins Portemonnaie greifen müssen, einen finanziellen Orientierungsrahmen geben zu können. "Studien haben ergeben: Im Schnitt wird 55 Minuten damit gespielt. In Ruhe, leise, ohne Abfall. Dann wird's wieder weggepackt und wieder neu heraus geholt. Und so eine Packung für 14,95 Euro hat eine Ergiebigkeit von knapp acht bis zehn Stunden."

Biologisch abbaubar auch im Bauch

Sollten Kinder dieses Maisspielzeug dennoch in den Mund stecken, müssen sich Eltern, beschwichtigt Hubert Loick, keine Sorgen machen. Denn: "Die Kinder können es nicht verschlucken, weil das Produkt, wenn sie es in den Mund nehmen, sich erst mal mit Speichel voll saugt. Es würde also an der Zunge festkleben.Wenn es dann gegessen wird, dann ist es auch nicht schädlich." Wie Selbstversuche in der eigenen Familie gezeigt haben. PlayMais ist nämlich biologisch abbaubar. Nicht nur in der freien Natur, sondern auch in einem Kind.

Autor: Klaus Deuse
Redaktion: Zhang Danhong