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Zwei Kanadier in China verhaftet

5. August 2014

Die chinesischen Behörden werfen zwei Kanadiern vor, Staatsgeheimnisse gestohlen zu haben. Erst vor einer Woche hatte Kanada China für einen Hackerangriff verantwortlich gemacht.

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Die Flaggen Chinas und Nordkoreas im Vordergrund, die Freundschaftsbrücke, die China mit Nordkorea verbindet im Hintergrund (Foto: AFP)
Bild: MARK RALSTON/AFP/Getty Images

Bei den Verdächtigten handelt es sich nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua um das kanadische Ehepaar Kevin Garratt und Julia Dawn Garratt. Die beiden stünden im Verdacht, "Staatsgeheimnisse" über Chinas Militärforschung gestohlen zu haben, heißt es in Peking. Die Ermittlungen führt demnach das Staatssicherheitsamt der Stadt Dandong. Diese liegt direkt an der Grenze zu Nordkorea.

Die kanadische Regierung hatte vor einer Woche China für einen Hackerangriff auf den nationalen Forschungsrat verantwortlich gemacht. Dieser befasst sich unter anderem mit Themen wie Luftfahrt, Astrophysik, Energie, Gesundheit und Sicherheitstechnik. Die chinesische Botschaft wies die Vorwürfe umgehend zurück.

Café in sensiblem Militärgebiet

Laut einem früheren Bericht der kanadischen Zeitung "Globe and Mail" leben Kevin und Julia Garratt seit 1984 in der Volksrepublik. Seit 2008 besitzen sie in Dandong an der chinesisch-nordkoreanischen Grenze ein Café mit Blick auf die "Freundschaftsbrücke", die China mit Nordkorea verbindet (Artikelbild). Die Region gehört zu den sensiblen Militärgebieten. Auf Anrufe bei dem Café reagierte am Dienstag niemand. Die kanadische Botschaft erklärte zu dem Fall lediglich, sie gehe den Berichten über Ermittlungen gegen zwei kanadische Staatsbürger nach.

In China gibt es eine breite Definition von "Staatsgeheimnissen". Dazu gehören etwa Industriedaten oder Statistiken über die Verhängung der Todesstrafe. Informationen können auch nachträglich als Staatsgeheimnisse deklariert werden.

cr/SC (afp, rtr)