1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Staat rettet erste Bank vor der Pleite

22. Dezember 2014

Die Rubel-Krise spitzt sich weiter zu: Die russische Zentralbank rettet die Trust Bank vor dem Bankrott. Sie soll eine Geldspritze in Höhe von bis zu 30 Milliarden Rubel bekommen - umgerechnet rund 430 Millionen Euro.

https://p.dw.com/p/1E8ne
Symbolbild Russland Trust Bank
Bild: Reuters

Bekannt geworden war die Trust Bank nachdem Hollywood-Schauspieler Bruce Willis Werbung für sie gemacht hatte (siehe Artikelbild). Nun braucht die Großbank neben der Finanzspritze noch weitere Rettungsmaßnahmen: Zeitweilig soll die Agentur für Einlagenversicherung die Aufsicht über die Trust Bank übernehmen und eine "vorübergehende Geschäftsführung" eingesetzt werden. Ziel sei es, Trust zu ermöglichen, den Zahlungsverkehr nahtlos fortzusetzen, so die Zentralbank in Moskau.

Gesucht werde nun ein Investor, der die große russische Bank übernehmen will. Nach den Vorstellungen der Zentralbanker könne dies eine der größeren Banken des Landes sein. Warum das Geldinstitut in Schwierigkeiten geraten war, teilte die Zentralbank nicht mit.Trust gehört zu den 15 wichtigsten russischen Geschäftsbanken. Privatkunden hatten dort zum 1. Dezember dieses Jahres Guthaben in Höhe von 145 Milliarden Rubel (umgerechnet 2,1 Milliarden Euro). Die Bank hat 253 Filialen in etwa 160 Städten.

Rubel halb so viel Wert wie zu Jahresbeginn

Die russische Regierung plant, die Bankenbranche mit Hilfen in Höhe von bis zu einer Billion Rubel (umgerechnet 13 Milliarden Euro) zu stützen. Der Rubel hat wegen der westlichen Sanktionen im Zuge des Ukraine-Konflikts und des Ölpreisverfalls in diesem Jahr rund 45 Prozent seines Wertes gegenüber dem Dollar verloren. Das setzt auch den Bankensektor unter Druck.

Eine Frau geht an Tafeln mit Währungsangaben vorbei (Foto: AFP)
Der russische Rubel hat in diesem Jahr fast die Hälfte seines Wertes verloren.Bild: Getty Images/K. Kudryavtsev

Zahlreiche russische Banken sind wegen der Sanktionen von westlichen Kreditmärkten abgeschnitten und brauchten Hilfe vom russischen Staat. Zu den bisherigen Empfängern der Staatshilfen gehörte unter anderem die Großbank VTB. Russische Banken leihen sich derzeit untereinander nur zu hohen Zinsen Geld - ein Anzeichen für Nervosität und mangelnde Liquidität.

nem/wl (dpa, afp, rtr)