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Starke Italiener nehmen Kurs aufs Achtelfinale

12. Juni 2006

Mitten im Liga-Skandal hat Italien den Tifosi beim Start in die WM ein wenig Spaß am Fußball zurückgegeben. Mit einem 2:0 gegen WM-Debütant Ghana meldeten die Azzurri klare Ansprüche auf ein Weiterkommen an.

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Vincenzo Iaquinta freut sich über sein erstes LänderspieltorBild: AP

Vor 43.000 Zuschauern in Hannover nutzten Andrea Pirlo und Vincenzo Iaquinta zwei von zahlreichen Torchancen zum Auftaktsieg für die "Azzurri", die mit einem weiteren Erfolg am Samstag in Kaiserslautern gegen die USA den Einzug ins Achtelfinale bereits perfekt machen können. Für Ghanas "Black Stars", denen bei ihrer WM-Premiere die Durchschlagskraft fehlte, geht es dagegen am gleichen Tag in Köln gegen Tabellenführer Tschechien bereits um Alles oder Nichts.

Mit dem Einsatz von Francesco Totti war Trainer Marcello Lippi im Schlüsselspiel der Gruppe E ein hohes Risiko eingegangen. Der gerade erst von einem Wadenbeinbruch genesene Regisseur des AS Rom zahlte das Vertrauen mit einer starken Leistung zurück, kurbelte das Spiel seiner Mannschaft wie gewohnt an und leitete Pirlos Treffer ein. Auch mit dem Einsatz von Simone Perrotta auf der rechten Seite bewies Lippi eine glückliche Hand. Akzente bei den Italienern setzte auch Top-Torjäger Luca Toni, der von der mit großem Körpereinsatz spielenden Abwehr der Ghanaer um den früheren Münchner Sammy Kuffour kaum zu stoppen war.

Ghana: Wenig Respekt - wenig Erfahrung

WM 2006 - Italien Fans Italien -Ghana
Die 'Tifosi' stehen weiterhin voll hinter der 'Squadra Azzurra'Bild: AP

"Trotz allem, wir sind da!" stand in Anspielung an den Skandal auf einem riesigen Fan-Plakat. Und die 25.000 Tifosi in der ausverkauften Arena mussten nicht lange auf die erste Chance für ihre Lieblinge warten. In der 12. Minute rutschte Toni an einer scharfen Hereingabe von Perrotta vorbei. Eine Viertelstunde später unterstrich der Toptorjäger der Serie A erneut seine Torgefährlichkeit, als er aus 16 Metern die Unterkante der Latte traf. Fünf Minuten vor der Pause leitete Tottis Eckball die verdiente Führung der Italiener durch Pirlo ein, der aus 20 Metern wuchtig abzog. Alberto Gilardino, der Ghanas Schlussmann Richard Kingston dabei die Sicht verdeckt hatte, zog im richtigen Moment den Kopf ein.

Die Mannschaft des Serben Ratomir Dujkovic, der den Einzug ins Halbfinale als Ziel für Ghana ausgegeben hatte, zeigte keinen Respekt, ließ aber im Abschluss die Kaltschnäuzigkeit vermissen. So vergaben Asamoah Gyan und Emmanuel Pappoe aus bester Schussposition geradezu kläglich. Probleme offenbarte der viermalige Afrika-Cup-Sieger jedoch vor allem in der Defensive.

Offensivfußball verdrängt Catenaccio

Mit ihrem offensiven Spiel unterstrichen die "Azzurri" auch im zweiten Durchgang, dass der unter Lippi-Vorgänger Giovanni Trapattoni gepflegte "Catenaccio" der Vergangenheit angehört. Gilardino verpasste nach Tottis Pass das zweite Tor, ehe auf der Gegenseite Gianluigi Buffon bei einem Schuss von Michael Essien eingreifen musste. In der 67. Minute scheiterte auch Perrotta an dem auf der Linie starken Kingston, ehe ein Patzer von Kuffour die Entscheidung durch das erste Länderspiel-Tor von Iaquinta brachte.

Tabellenführer in der Gruppe E ist Tschechien. In Gelsenkirchen bezwang der Weltranglistenzweite die USA mühelos mit 3:0. Das dritte Spiel des Tages fand in der Gruppe F statt: In Hannover kippte Australien eine schon verloren geglaubte Partie und besiegte Japan in den letzten Minuten noch mit 3:1. (wga)