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Politik

Starker Anstieg bei Dengue-Todesfällen

2. August 2019

Kein anderes Virus wird weltweit so oft durch Stechmücken übertragen. Meist nimmt die Erkrankung einen milden Verlauf. Doch auf den Philippinen sterben immer mehr Betroffene.

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Philippinen Krankheit l Patienten mit Dengue-Fieber
Bild: picture-alliance/PhotoshotR. Umali

Seit Jahresbeginn seien 560 Menschen dem Fieber erlegen, teilten die Behörden des südostasiatischen Landes mit. Besonders betroffen ist die Hauptstadtregion rund um Manila, wo viele Menschen in Slums leben.

Insgesamt wurden auf den Philippinen seit Januar mehr als 130.000 Dengue-Fälle registriert - fast doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Angesichts der starken Zunahme hatte das Gesundheitsministerium bereits vor knapp drei Wochen eine nationale Warnung ausgesprochen. Damals wurden noch 456 Todesfälle für die erste Jahreshälfte genannt.

Hilfsgelder aus Europa

Die Europäische Union stellte zur Bekämpfung des Fiebers 100.000 Euro bereit. Das Geld soll unter anderem zur besseren Ausstattung von Notfalleinheiten und Krankenhäusern verwendet werden. Das Rote Kreuz wird die Hilfsmittel verteilen. Zudem ist geplant, Gebiete mit stehendem Wasser, wo Moskitos brüten, zu säubern und mit Insektiziden zu behandeln.

Das von Stechmücken übertragene Dengue-Virus hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch ausgebreitet: In mehreren Ländern Asiens und Lateinamerikas sei Dengue inzwischen eine Hauptursache für schwere Erkrankungen und Todesfälle bei Kindern. Die Infektion äußert sich oft als Fieber mit grippeähnlichen Symptomen.

Schwere Komplikationen

Die Philippinen hatten 2016 das weltweit erste öffentliche Impfprogramm für die Erkrankung gestartet, die Massenimpfungen jedoch später wieder gestoppt. Der Grund: Der französische Hersteller des Impfstoffs, Sanofi, hatte enthüllt, dass das Vakzin bei Kindern, die zuvor noch nicht an Dengue erkrankt waren, zu schweren Krankheitsverläufen führen kann. Die philippinische Regierung leitete daraufhin Ermittlungen ein. Im März hatte das Justizministerium erklärt, zehn Todesfälle stünden mit dem Impfstoff Dengvaxia in Verbindung.

jj/qu (dpa, rtr)