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Starker deutscher Sturm trifft auf kompakte italienische Abwehr

4. Juli 2006

Die deutsche Fußball-Elf ist das offensivste Team der WM. 88 Mal schossen die Deutschen aufs Tor. Italien ist dagegen in der Defensive derzeit fast unbezwingbar, kassierte erst einen Treffer - ein Eigentor.

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Im Freundschaftsspiel Italien-Deutschland verlor Deutschland im März 1:4Bild: AP

Italien ist einer von sechs Gegnern, gegen die Deutschland eine negative Bilanz aufweist. In insgesamt 28 Spielen gelangen nur 7 Siege und 8 Unentschieden - 13 Partien wurden verloren. Das bislang letzte WM-Spiel der beiden dreimaligen Weltmeister war 1982 das Finale in Madrid. Italien gewann damals 3:1. Das letzte Freundschaftsspiel im Februar in Florenz verlor Deutschland 4:1.

Die deutsche Elf lässt sich davon jedoch nach den Worten ihres Trainers Jürgen Klinsmann nicht beeindrucken. Seine Mannschaft wolle ihr offensives Spiel fortsetzen, sagte er am Montag (3.7.2006) in Berlin. Sie beschäftige sich weniger mit ihrem Gegner als mit sich selbst. Und sie werde versuchen, dem Gegner das eigene Spiel aufzudrängen. Wie erfolgreich das bisher gelaufen sei, habe das Spiel gegen Argentinien gezeigt. In dieser Partie habe der Gegner seine Mannschaftsaufstellung derjenigen der Deutschen angepasst.

Frings gesperrt

Eine große Lücke in der Aufstellung der deutschen Mannschaft könnte jedoch das Fehlen von Torsten Frings verursachen. Der Mittelfeldspieler wurde am Montag von der FIFA für das Spiel gegen Italien gesperrt. Sie befand ihn einer Unsportlichkeit im Anschluss an das Spiel gegen Argentinien für schuldig. Frings habe eine Tätlichkeit gegen den Argentinier Julio Cruz begangen. Ungewiss ist noch, wer für Frings auflaufen wird. Wahrscheinlich ist aber ein Einsatz von Sebastian Kehl oder Tim Borowski.

Zuschauerkulisse als 12. Mann in Dortmund

Einen positiven Effekt auf die deutsche Mannschaft könnte der Austragungsort ausüben. Es ist für die deutsche Nationalmannschaft das 15. Länderspiel in Dortmund - und verloren hat sie dort noch nie. Auch Mannschaftskapitän Michael Ballack setzt in dem Spiel am Dienstag (4.7.2006, 21 Uhr Ortszeit) auf das Dortmunder Publikum. "Wir sind gut drauf, wir haben Selbstvertrauen und wir haben eine Wand im Rücken, die uns unterstützen wird bis zur letzten Minute, egal wie es steht", sagte der 29-Jährige. Allerdings werde es gegen Italien schwerer als gegen Argentinien

Ballack hat in diesem Turnier meist defensiv gespielt und kam zu seinem einzigen Tor im Elfmeterschießen gegen Argentinien. Der Kapitän steht vor seinem 70. Einsatz im DFB-Trikot, ebenso wie Bernd Schneider. Für Miroslav Klose ist es der 59. Einsatz. Er hat mit zehn WM-Toren in der Rangliste der besten deutschen WM-Torschützen nur noch Gerd Müller (14) und Jürgen Klinsmann (11) vor sich.

Abwehr (fast) ohne Fehler

Der dreimalige Weltmeister Italien ist so stark wie seit dem Vize-Europameistertitel 2000 nicht mehr. Nationaltrainer Marcello Lippi hat der traditionell in der Defensive überragenden "Squadra Azzurra" einen modernen und offensiven Anstrich verpasst. Der Keeper Gianluigi Buffon von Skandal-Club Juventus Turin gilt als bester Torwart der Welt. Das einzige Gegentor bei der WM kassierte der Lebemann beim 1:1 gegen die USA von seinem Teamkollegen Cristian Zaccardo.

In der Abwehr werden voraussichtlich Gianluca Zambrotta, Fabio Cannavaro, Fabio Grosso und Marco Materazzi spielen. Materazzi war bisher Edel-Reservist bei den Italienern. Er bekommt gegen Deutschland eine Chance, weil Alessandro Nesta wegen einer Zerrung fehlt. Kapitän Cannavaro zählt zu den besten Abwehrchefs der Welt. Überragend im Stellungsspiel, schnell und trotz seiner nur 1,75 Meter kopfballstark.

Im Mittelfeld führt Francesco Totti Regie. Nach seinem Wadenbeinbruch Mitte Februar ist der Spielmacher pünktlich zum Halbfinale gegen Deutschland wieder in Top-Form. Er wird unter anderem unterstützt von Gennaro Gattuso. Weil er mit einer gelben Karte vorbelastet ist, droht dem robusten Mittelfeldspieler des AC Mailand gegen Deutschland eine Sperre für das letzte Spiel.

Heiße Partie

WM 2006 Viertelfinale Italien Ukraine Luca Toni
Feiert sein zweites Tor gegen die Ukraine: Luca ToniBild: AP


Luca Toni soll für Italien die Tore schießen. Gegen die Ukraine traf der Stürmer des AC Florenz bereits zwei Mal. Und in Italien traut man ihm zu, in die Fußstapfen des legendären Paolo Rossi zu treten.

Schiedsrichter der Partie wird der Mexikaner Benito Archundia sein. Ihm steht eine im Wortsinne heiße Angelegenheit bevor. Denn Wetter-Experten erwarten zum Anstoß um 21 Uhr noch Temperaturen von 27 oder 28 Grad. Die Tageshöchsttemperaturen sollen laut Vorhersage vom Montag noch 6 Grad höher liegen. (mas)